Enttäuschung über mangelnde Umsetzung

An beiden Grundschulen in Munster gibt es Chaos zum Schulbeginn und -ende. Hol- und Bringzonen könnten es entschärfen.

Hol- und Bringzonen an Munsters Grundschulen: Gemeinsames Engagement für die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Schule

„Das Projekt, Hol- und Bringzonen an den Grundschulen in Munster einzurichten, ist noch nicht gescheitert.“ Gerd Engel, langjährig aktiver Kommunalpolitiker und Vorstandsvorsitzender des Kreispräventionsrats im Heidekreis, setzt sich seit vielen Jahren für die Sicherheit von Kindern auf dem Weg zur Schule ein. Besonders am Herzen liegt ihm die Einrichtung von Hol- und Bringzonen für die „Elterntaxis“ an den örtlichen Grundschulen. Ein Antrag der Grünen im Stadtrat zur Einrichtung von Schulstraßen in Munster hat nun für Diskussionen gesorgt. Die Fraktion will das neue Modell von Schulstraßen nutzen, um die Wege vor den Schulen während der Anfangs- und Schlusszeiten der Einrichtungen für den Straßenverkehr zu sperren.

Engel betont, dass die Planungen noch nicht gescheitert seien, sondern lediglich aufgrund von Baumaßnahmen an den Schulen verzögert wurden. Er ist engagiert und verfolgt das Thema weiterhin intensiv, auch als Leiter der Arbeitsgruppe Verkehrssicherheit des Kreispräventionsrats. Vor Ort hat er bereits selbst erlebt, wie einige Eltern die Verkehrsregeln ignorieren und dadurch die Sicherheit ihrer Kinder gefährden.

Engel war von Elternvertretern als Ausschuss- und Arbeitsgruppenvorsitzender angesprochen worden und hatte diese, die Verkehrswacht und die Schulleitung der GS Breloh eingeladen, um gemeinsam die „Eltern-Taxi-Problematik“ nach den Sommerferien erneut zu prüfen. „Leider spielte es sich so ab, wie es erwartet wurde. Das 'Absolute Halteverbot', durch das Verkehrsschild 283 dargestellt, scheint nur wenige zu interessieren“, meint Engel nach seinen Erfahrungen vor Ort.

Die Stadt hatte bereits Mitte April den Plan bekannt gemacht, Hol- und Bringzonen einzurichten. Engel zeigte sich enttäuscht, weil bislang noch nichts umgesetzt worden wäre.

Für die Kennzeichnung der geplanten Hol- und Bringzonen seien die Schilder bei der Stadt vorhanden. Sie waren vom Kreispräventionsrat organisiert worden. „Aber die Zonen an den beiden Grundschulen sind noch nicht eingerichtet und somit leider auch keine Schilder angebracht. Diese Umsetzung müsse schnellstens kommen, denn alle, die an der Ortsbegehung teilgenommen haben, waren entsetzt über das Verhalten nicht nur Einzelner.“

Engel könne nur hoffen, dass die „Elterntaxi-Fahrerinnen und -Fahrer“ es langsam begreifen, ihr Verhalten grundlegend verbessern und dadurch die Gefährdung aller Schulkinder – auch der eigenen – verhindern. Es sei sehr merkwürdig, wie einige Eltern, die ihre Kinder zur Schule brächten, sich so eklatante Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung leisteten. Noch dazu sei ihr Verhalten in jeglicher Betrachtung kontraproduktiv: Die Kinder würden durch diese Praxis nicht nur erheblich gefährdet, sondern hätten in ihren Eltern auch extrem schlechte Vorbilder.

„Aber da werden wir auch mit Sicherheit im neuen Jahr dann weiter daran arbeiten. Jetzt vor Weihnachten war da sowieso nichts mehr möglich. Aber da wollen wir wirklich dranbleiben. Und das wird auch was werden. Ganz bestimmt“, ist sich Engel sicher.