Deponie wird für längere Nutzung vorbereitet

Das Betriebs- und Sozialgebäude auf dem Gelände der Zentraldeponie in Hillern soll 2027 durch einen Neubau mit heutigen Gebäudestandards ersetzt werden.


Eigentlich sollte Hillern längst dicht sein. Die Schließung der seit 1983 von der heutigen Abfallwirtschaft Heidekreis (AHK) betriebenen Zentraldeponie nahe der Kreisstraße 1 zwischen Heber und Wolterdingen war ursprünglich für 2019 vorgesehen. Dann sollte der Deponiebetrieb beendet und der „Mount Hillern“, wie die Anlage im Volksmund auch genannt wird, rekultiviert werden. Dann gab es eine Kehrtwende: Entgegen früherer Auffassungen wurde die Vorhaltung von Ablagerungskapazitäten für schwach oder gering belastete mineralische Stoffen der Deponieklasse (DK) I vom niedersächsischen Umweltministerium gefordert und im Landesraumordnungsprogramm verankert.

Nutzung bis in 2040er-Jahre angestrebt

Um die Einlagerung dieser Abfall-Stoffklasse ortsnah langfristig sicherzustellen, wurde 2018 eine Erweiterung der Deponie beschlossen und 2021 der Abschnitt mit einer Kapazität von 350000 Kubikmetern in Betrieb genommen. Während die Altdeponie zu 99 Prozent belegt ist, stellt diese Erweiterung mittelfristig die Entsorgung von DKI-Abfällen sicher. Er solle schonend genutzt werden, damit er möglichst lange zur Verfügung steht. Angestrebt werde eine Nutzung bis in die 2040er-Jahre, sagte AHK-Vorstand Helmut Schäfer jetzt bei einem Pressegespräch, bei dem er und sein Stellvertreter Steven Birk auf anstehende Bauvorhaben des Landkreis-Tochterunternehmens eingingen. Die Struktur der Deponie muss für eine längere Betriebs- und Nutzungsdauer angepasst werden.

Mehr Containerabwurfplätze und Platz für Grüngut

Für das kommende Jahr steht die Erweiterung des Privatanlieferungsbereichs auf dem Zettel, der sich seit der Öffnung der Deponie in den 1990er-Jahren kaum verändert hat. Um die Abläufe effektiver zu gestalten, sind weitere Containerabwurfplätze geplant, dazu eine optimierte Fläche für die Anlieferung von Grüngut sowie eine veränderte Straßenführung. Zwei Jahre später soll dann eine Hochbaumaßnahme anlaufen: der Bau eines neuen Betriebs- und Sozialgebäudes für die Belegschaft des Landkreis-Tochterbetriebs – „nach heutigen Standards“, wie Vorstand Schäfer betont. Diese Anforderungen erfülle das jetzige Gebäude nicht unbedingt. Neben dem Hauptgeschäft, der Müllentsorgung, hat sich die Heidekreis-Abfallwirtschaft auch Abfallvermeidung auf die Fahnen geschrieben. So bietet sie seit Kurzem mit einem „Verschenk- und Tauschmarkt“ eine weitere Möglichkeit, online über die hauseigene Homepage gut erhaltene Waren und Möbel an neue Nutzer zu vermitteln, statt sie auf dem Sperrmüll zu entsorgen. Wie das funktioniert, ist auf der Homepage www.ahk-heidekreis.de erklärt.

Abfallgebühren bleiben 2025 unverändert

Die seit dem 1. Januar 2023 geltenden Abfallgebühren bleiben laut AHK-Vorstand Helmut Schäfer bis zum 31. Dezember 2025 unverändert, bis zum Ablauf des dreijährigen Kalkulationszeitraums. Im zweiten Halbjahr des kommenden Jahres sollen die Gebühren dann wieder überprüft und gegebenenfalls für die folgende dreijährige Kalkulationsphase ab 2026 angepasst werden. Seit 2017 ist im Haushalt des Landkreises bis einschließlich 2029 jährlich ein Betrag von einer Million Euro für die Rekultivierung der Deponie eingeplant. Die tägliche Arbeit leisten bei der AHK derzeit knapp 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit etwa 25 Fahrzeugen. vo