„Wrigge will’s wissen“
Offiziell im Rennen um das Bürgermeisteramt ist nun auch Volker Wrigge. Der CDU-Stadtverband kürte den 54-Jährigen mit großer Mehrheit zum Kandidaten. 38 von 39 Wahlberechtigten stimmten bei der Nominierungsveranstaltung am Montagabend im Hotel Meyn für Wrigge.
Nach Thomas Beckmann, der als parteiloser Kandidat seine 170 nötigen Unterschriften gesammelt und zur Prüfung beim Wahlleiter in Soltau abgegeben hat, ist Wrigge nun der zweite offizielle Bewerber. Weitere sollen ihre Kandidatur in Erwägung ziehen. Die Bürgerunion soll Ende kommender Woche ebenfalls eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt haben. Am konkretesten ist die Bewerbung von Birhat Kaçar, den der SPD-Ortsvereinsvorstand bereits zum Kandidaten berufen hat, die Nominierungsveranstaltung des Ortsvereins soll am 19. November stattfinden.
Einem strengen Reglement folgte Stadtverbandsvorsitzende Elke Cordes bei der Nominierungsveranstaltung. Nach fast 20 Jahren fand sie erstmals wieder statt. 2006 hatte die CDU erneut die amtierende Bürgermeisterin Christa Erden ins Rennen geschickt, die damals gegen Wilhelm Ruhkopf (SPD) verlor.
Jetzt begründete Cordes den Vorschlag des Vorstandes insbesondere mit der Führungskraft und der Erfahrungen Wrigges in der Kommunalpolitik als Ratsvorsitzender und als Schulleiter. Er sei den Herausforderungen eines Stadtoberhaupts gewachsen und sei einer, der Bürger, Verwaltung und Stadtrat zusammenführen und insgesamt konstruktiv gestalten könne.
Nach dem Bestimmen einer Versammlungsleiterin, eines Protokollführers, einer Wahl- und einer Stimmzählkommission, der Unterzeichner einer „eidesstattlichen Versicherung“ zur Bestätigung der geheimen Wahl sowie zweier Vertrauenspersonen war die eigentliche Abstimmung der kürzeste Part des Abends. Die extra für das Votum aufgestellten Wahlkabinen wurden augenscheinlich nicht benötigt.
Nach kurzer Auszeit zur geheimen Abstimmung – „bitte nur ein Kreuz“, so Cordes – wurde das Wahlergebnis verkündigt: „Das baut mich auf“, erklärte Wrigge, ungewohnt in Anzug und Schlips gewandet. Er verwies darauf, dass jetzt vor ihm und seinen Parteimitstreiter ein Marathon liege, eine lange Zeit des Wahlkampfes, bei der er Unterstützung benötige.
Unter dem Motto „Wrigge will’s wissen“ wolle er zunächst die Bürger fragen, „wo der Schuh drückt“, auch zusätzlich zu Themen wie Verkehr, Familie, Bauland oder Finanzen. Das sei aktuell der Anfang, weitere Themenblöcke werde er im Laufe des Wahlkampfs vorstellen. Zudem könne man ihn „jederzeit buchen“. Cordes und Parteikollege Mathias Ernst hätten jetzt die Hoheit über seinen Terminkalender. Insgesamt forderte Wrigge die Parteimitglieder auf, Geschlossenheit zu wahren, damit man nach 18 Jahren das Bürgermeisteramt in Soltau wieder für die CDU hole.