„Bibel für die Stadtplanung“ in Soltau erarbeitet
Die Rahmenpläne für die Soltauer Innenstadt mit dem Rathausquartier und dem Gebiet entlang der Marktstraße stehen. Der Stadtrat verabschiedete kürzlich die beiden Vorlagen mit Vorschlägen für eine Umgestaltung, aus denen schließlich ganz konkrete Maßnahmen entwickelt werden sollen. Bis 2035 ist für die Umsetzung Zeit – unter bestimmten Voraussetzungen auch bis 2039.
Mehr als 30 Maßnahmen hat das Architektur- und Ingenieurbüro Sweco im Auftrag der Stadt alleine für das Rathausquartier festgehalten. Fördermöglichkeiten gibt es für fast alle Vorschläge, von einem Mix aus verschiedenen Finanzierungstöpfen sprachen daher kürzlich im Stadtrat die Sweco-Vertreterinnen Verena Lorenz und Pia Thois. Am Ende stehe ein „grünes Quartier mit klarer Nutzungspriorität“. Priorität hat beispielsweise die Umwandlung der Mühlenstraße in eine Fahrradstraße. Das bedeute nicht, dass dort ausschließlich Radverkehr erlaubt sein soll. Zweiradfahrer sollen in dem Bereich aber Vorfahrt erhalten. Möglicherweise könnte die Umwandlung im Vorfeld über vier Wochen zunächst einmal getestet werden.
Im Rathausquartier stünden viele Themen nebeneinander. Dazu gehöre der Verkehr, ob ruhend oder durchfahrend, die Nutzung der alten Gebäude wie der Schule, eine Innenraumnutzung mit öffentlichen Räumen für Bewohner, die Verwaltung oder Schüler der VHS sowie die behutsame Nachverdichtung und viel Grün. „Jeder soll ein Angebot finden“, versprechen die beiden Planerinnen.
Das Landschaftsarchitekturbüro „Schöne Aussichten" entwickelte im Auftrag der Stadt die Rahmenplanung für die Innenstadt. Dabei stützten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich auf sieben Entwicklungsziele, die vom Stadtbild über Grün bis hin zum Verkehr reichen. Wichtigster Punkt bei der Erstellung eines Maßnahmenplans ist die Modernisierung der Marktstraße, die die Soltauer Lebensader bleiben soll. Aktuell stehen für das Quartier der Fußgängerzone unter dem Strich Maßnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro im Rahmenplan.
Verwaltungsmitarbeiter Daniel Gebelein bezeichnete die beiden Rahmenplanungen als „Bibel für die Stadtplanung“. Nach der Priorisierung und Konkretisierung gelte es diese mit den Fördermittelgebern abzustimmen. Letztlich gehe es für die Stadt um „Mut zur Veränderung – bis 2039“.
Für kommenden Montag, 21. Oktober, sind die Soltauerinnen und Soltauer in den Pop-up-Store im Hagen 18 eingeladen, um sich über die Planungen näher zu informieren. Die Vertreter der Planungsbüros sind dann vor Ort, um die Entwicklungspotenziale und Zukunftsperspektiven darzustellen, aus denen konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden sollen.