Lärm spricht nicht gegen Getränkemarkt
Ein Getränkemarkt soll das Angebot des Edeka-Centers in Soltau ergänzen. Die Fläche, auf der sich einst das Bowlingcenter befand, ist planungsrechtlich für die Ansiedlung von Gewerbe ausgewiesen. Daher müssen der Flächennutzungsplan geändert und eine Sonderbaufläche für großflächigen Einzelhandel ausgewiesen werden.
Diese Einstufung gilt bereits für das restliche Edeka-Gelände. Auf dem Papier laufen die Planungen seit 2021. Mittlerweile wurden die Fragen der Verträglichkeit des Einzelhandelsvorhabens durch das vom Stadtrat verabschiedete Einzelhandelskonzept beantwortet.
Das weist für Soltau Angebotslücken im Hinblick auf einen Getränkemarkt aus. Auch ein zweiter Drogeriemarkt hätte dort entstehen können und war auch vorgesehen. Bislang gibt es in diesem Bereich eine Angebotslücke. Diese Planungen sind allerdings mit der Entwicklung im Fachmarktzentrum Almhöhe vom Tisch. Dort soll sich die Drogeriekette Müller ansiedeln.
„Mit Bauchschmerzen“ sei mit der Straßenverkehrsbehörde die künftige verkehrliche Erschließung für das Edeka-Gelände geklärt worden, so Dirk Ausmeier vom beauftragten Planungsbüro im Rahmen der Sitzung des Bauausschusses.
Die vorhandene Bedarfsampel über die Lüneburger Straße könnte zeitlich so eingestellt werden, dass sie den Verkehr stärker reguliert. Oder aber als zweite Variante des verkehrlichen Konzepts könnte die westliche Ausfahrt künftig auch als Zufahrt genutzt werden. Schlussendlich soll die endgültige Variante im Rahmen der Erarbeitung des noch nötigen Bebauungsplanes für den Getränkemarkt abgestimmt werden.
Inzwischen liegt auch ein Lärmgutachten vor. Das weise nach, dass die maßgeblichen Emissionswerte dort eingehalten würden, so Ausmeier. Dennoch sei von Edeka zugesagt worden, den Anlieferungsbereich nicht nur für den Getränkemarkt, sondern auch nachträglich für den Supermarkt einzuhausen. „Für den nachbarschaftlichen Frieden“, erklärte der Planer.
Allen sei bewusst, dass die Mittelwerte im Rahmen des Lärmgutachtens zwar passten, aber Einzelereignisse möglicherweise anders wahrgenommen würden. Zudem soll die Anlieferung für den Getränkemarkt westlich zur Bahn erfolgen.
Die Richtlinien würden eingehalten, so die Stadtverwaltung auch auf einen Einwand des Grünen Dietrich Wiedemann in der Sitzung. Dr. Andreas von Felde (CDU) gab zudem zu bedenken, dass nicht die Anlieferung das eigentliche Problem sei, sondern die Klimatechnik auf dem Dach des Marktes. Dort gebe es ganz andere Lärmquellen, die die Anwohner störten, habe er bei einem Termin vor Ort erfahren.
Die Unterlagen für die 59. Änderung des Flächennutzungsplanes „Sonderbaufläche Vogelbeerweg/Lüneburger Straße“ sind noch bis Anfang Februar öffentlich ausgelegt.