IGS in Bad Fallingbostel soll Walsrode entlasten
Der Heidekreis weist ein vielfältiges Schulangebot auf. Was bisher fehlt, ist eine Integrierte Gesamtschule (IGS) – eine Schulform, in der alle Schülerinnen und Schüler mit einem Leistungsniveau einer Oberschule oder eines Gymnasiums gemeinschaftlich unterrichtet werden. Sie ist nicht unumstritten. Mehrere Anläufe, sie hier einzuführen, sind gescheitert, zuletzt 2016, als eine Eltern- befragung nicht die erforderliche Zustimmung ergab.
Zwei Lösungen vorgestellt
Nach Angaben des Kultusministeriums gehört der Heidekreis zu den letzten Landkreisen, die dieses Bildungsangebot noch nicht vorhalten. Dieser weiße Fleck soll jetzt von der Schullandkarte verschwinden. Wie und vor allem wo das gelingen soll, erläuterte Landrat Jens Grote am Dienstag im Kreis-Schulausschuss,wo es nur um dieses Thema ging, und stellte zwei IGS-Modelle vor. Die favorisierte: Die Verwaltung schlägt der Kreispolitik vor, am Standort der jetzigen Lieth-Schule in Bad Fallingbostel durch Umwidmung der bestehenden Oberschule (OBS) eine IGS zu gründen und diese sukzessive zu erweitern.
Abitur auch in der Kreisstadt ermöglichen
Dies sei eine fachliche Lösungsempfehlung zur Erweiterung der Bildungslandschaft und auchauch zur Entlastung des Gymnasiums Walsrode, so Grote. Letzteres ist der Anlass zum Han-deln: Das Gymnasium der Lönsstadt übersteigt dauerhaft die Höchstzügigkeit von sechs Klassen pro Jahrgang. Zudem sieht Grote eine Stärkung des Bildungsangebots in der Kreisstadt: Es sei beabsichtigt, eine gymnasiale Oberstufe einzurichten, damit in Bad Fallingbostel auch das Abitur erworben werden kann. In seiner nächsten Sitzung am 22. Juni soll der Schulausschuss einen entsprechenden Empfehlungsbeschuss für den Kreisausschuss und Kreistag fassen, schlägt der Landrat vor und beschreibt den weiteren Zeitrahmen: „Eine finale Entscheidung wird es voraussichtlich spätes- tens im September 2023 geben.“
Die IGS, wenn sie denn kommt, ist eine Angebotsschule. Alle Schülerinnen und Schüler aus dem Heidekreis können sich um einen Schulplatz bewerben. Sofern sich ein Bedarf abzeichnet, der die Aufnahmekapazität am vierzügigen IGS-Standort Bad Fallingbostel deutlich übersteigt, stehe der Landkreis im Austausch mit dem Kultusministerium, um gegebenenfalls eine Außenstelle in Bomlitz zu errichten. „Unabhängig von dieser Entwicklung soll die überfällige Sanierung des Schulgebäudes in Bomlitz – ob nun als OBS- oder IGS-Standort – vorgenommen werden“, betont der Landrat. Darüber hinaus werde angestrebt, die bestehenden Raumbedarfe der Oberschule Walsrode am alten Schulzentrum in Walsrode umzusetzen.