Resolution für Kreuzung beeindruckt Landkreis nicht

Die Markierungen auf der Fahrbahn sind aufgefrischt, als Folge der schweren Unfälle an Pfingsten. Immer wieder gibt es dort brenzlige Situationen durch Vorfahrtsmissachtung. Foto: bk

Die Resolution für mehr verkehrssicherheitsfördernde Maßnahmen an der Kreuzung der Kreisstraßen 5 und 39 (bekannt als Seebohm-Ring) ist ins Leere verhallt. Dieser Eindruck entsteht, da Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis bis heute noch keine Reaktion des Landkreis Heidekreis bekommen hat. Vor rund fünf Monaten hatte er den einstimmig von Politik, Verwaltung und Verkehrswacht Munster-Bispingen gefassten Beschluss persönlich an den Landrat Jens Grote übergeben.

Tatsächlich kann Bülthuis seine Enttäuschung darüber nicht verbergen. Er hatte gehofft, dass sich die Politik auf Kreisebene nach den Sommerferien in den Fachausschüssen damit auseinandersetzen würde. Doch dies ist nicht passiert. Der Landkreis hat das Thema nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Durch die Unfallkommission sei entschieden worden, so Landkreis-Pressesprecherin Sandra Michaelis, „die Markierungen in dem Kreuzungsbereich zu erneuern. Dies wurde am 4. September umgesetzt.“ Zudem sieht der Landkreis keine Notwendigkeit, etwas an der Ausweisung der Kreuzung zu verändern, da „in diesem gesamten Jahr dort keine anderen Unfälle polizeilich aufgenommen wurden“. Dies bestätigt Polizei-Pressesprecher Tarek Gibbah, sagt aber auch: „Mit den schweren Unfällen vom Pfingstsamstag erfüllt die Kreuzung K 5/K 39 die Kriterien für eine Unfallhäufungsstelle.“

„Wir wünschen uns einen Paradigmenwechsel: weg von der Prämisse, dem fließenden Verkehr Vorrang zu geben, hin zu mehr Verkehrssicherheit“, sagt Jan-Ole Witthöft für die SPD-Fraktion, der auch Mitglied des Verkehrsausschusses auf Kreisebene ist. Dennoch wolle man sich nicht in Verwaltungshandeln einmischen. Persönlich ist er als Gemeinderatsmitglied noch enger mit der Situation vertraut und steht hinter den Forderungen der Resolution. Er will dort mehr Sicherheit, indem Rüttelstreifen installiert und Stoppschilder zusätzlich aufgestellt werden sowie ein Kreiselverkehr langfristig gebaut wird. Die nicht eingehaltende Vorfahrtsberechtigung ist als Unfallursache und bestehendes Risiko erkannt. Bis auf ein Vorfahrt-achten-Schild gibt es keine Vorwarnung.

Erst kürzlich hat eine Jägerin, die dort ihr Jagdgebiet hat, ordentlich in die Bremsen treten müssen, als wieder einmal ein kreuzendes Auto auf der K 5 im hohen Tempo vorbeibrauste. Knapp an einer Kollision vorbei, meint sie. Dabei sei sie schon extra langsam auf die Kreuzung zugefahren. Einheimische Autofahrer befahren den Seebohm-Ring vielfach defensiv, wenn sie auf die Kreuzung zusteuern. Noch appellieren eindringlich Warnschilder mit einem symbolischen schwarzen Kreuz. Die drei schweren Unfälle an Pfingsten mit fünf schwerverletzten Personen und einer verstorbenen Unfallbeteiligten sind nicht vergessen.

Julia Dührkop