Einbrecher in Schneverdingen besonders aktiv

Die Zahl der Einbrüche steigt, die Aufklärungsquote fällt. Oft ließen sich aber Vorkehrungen gegen ungebetene Gäste treffen.

Die vorläufig letzte Polizeimeldung ist erst wenige Tage alt: Unbekannte stiegen im Zeitraum zwischen Montag, 16. Oktober, 12 Uhr, bis Donnerstag, 19. Oktober, 16.30 Uhr, gewaltsam in ein Einfamilienhaus im Buchweizenkamp in Schneverdingen ein. Die Räume wurden durchwühlt, Diebesgut erbeutet. Berichte über Einbrüche häufen sich in der jüngsten Zeit. Auf Nachfrage teilt die Polizei mit, dass es allein in der Heideblütenstadt im Jahresverlauf bisher mehr als 60 versuchte und vollendete Wohnungseinbruchsdiebstähle gegeben habe. Im Vergleich zu dem Vorjahr, aber auch zu 2019, dem Vor-Corona-Jahr, haben sich die Taten zwischen Januar und 24. Oktober mehr als verdoppelt.

Auffällig ist, dass Schneverdingen im Vergleich zu anderen Kommunen im nördlichen Heidekreis überproportional von Einbrüchen betroffen ist. Die Anzahl der Taten sei hier am höchsten, so die Polizei. Dabei erkennen die Beamten aus dem Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion Heidekreis ein Muster: Die Täterschaft gelangt hauptsächlich über die typischen Einstiegspunkte wie Nebeneingangs- und Terrassentüren sowie Fenster in das Wohnobjekt. Weitere Details werden nicht preisgegeben. Dabei ist die Täterschaft, ob es einer oder mehrere sind, ist offen, auf Bargeld und Wertgegenstände aus. Auf das Jahr bezogen hat sich bereits ein Gesamtschaden von mehr als 160 000 Euro aufgerechnet. Der durch die Einbrüche entstandene Sachschaden ist darin enthalten.

Lesern der Böhme-Zeitung fällt das starke Einbruchsgeschehen auf, weshalb sie beunruhigt sind. „Dem Täter müsste schnellstmöglich das Handwerk gelegt werden“, schreibt einer an die Redaktion. Die Polizeikräfte der Standorte Schneverdingen und Soltau sind sensibilisiert, teilt Pressesprecher Tarek Gibbah mit. Die Wohngebiete in Schneverdingen werden derzeit verstärkt von einer Streife beobachtet. Darüber hinaus ist die Polizei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Wem etwas Verdächtiges in Zusammenhang mit dem jüngsten Einbruch oder anderen Tatorten aufgefallen ist, soll sich unter (0 51 93) 98 25 00 melden. Der Heidekreis ist schon vor der Pandemie ein begehrtes Ziel von Einbrechern gewesen. Die Autobahn-Nähe bietet einen schnellen Fluchtweg. Deshalb hatte die Polizeiinspektion eine ständige Ermittlungsgruppe für Wohnungseinbruchsdiebstähle eingerichtet, die immer noch existiert. Allerdings sei kein Bezug zu den aktuellen Einbrüchen erkennbar. Durch die Gruppe kann die Polizei in den vergangenen Jahren eine Aufklärungsquote vorweisen, die mit Ausnahme des Jahres 2021 über dem landesweiten Durchschnitt lag.

Julia Dührkop