Sonne statt Erdgas: Freibad in dieser Saison kühler

Das Freibad ist in diesen heißen Tagen eine beliebte Adresse im nördlichen Heidekreis. Es wird in dieser Saison nicht beheizt, damit die Energiereserven geschont werden. 

An den heißen Tagen im Hochsommer ist eine Erfrischung sehr willkommen. Doch in dieser Saison fällt die Abkühlung in einigen Schwimmbecken größer aus. Die Stadtwerke Munster-Bispingen verzichten in diesem Jahr komplett auf die Beheizung des Freibads an der Trift. Seit Saisonbeginn Ende Mai müssen die Badegäste mit der Wassertemperatur vorliebnehmen, die von der äußeren Witterungslage abhängig ist: zwischen 18 und 23 Grad. Aktuell sind es 22 Grad. Hintergrund für die ungewöhnliche Maßnahme ist die kritische Situation am Energiemarkt.

Energievorräte schonen

„Wir als Energieversorger haben die Lage stets vor Augen“, sagt Jan Niemann. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Munster-Bispingen hat sich im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat, indem auch die Gemeinde vertreten ist, dafür eingesetzt, dass „wir einen Beitrag dafür leisten, um die Energievorräte zu schonen“. Von Juni bis September rechnet er mit rund 25 000 Euro, die durch die Nichtbeheizung eingespart werden, wobei ihm wichtig ist zu betonen, dass es um die gesunkene Energieleistung geht. Er bezieht sich auf den Appell des Deutschen Städtetags, dass die Kommunen auch ihren Beitrag zur Schonung der Energiereserven beitragen sollen. Niemann schaut immer noch mit Spannung auf Donnerstag, 21. Juli. Nach der routinemäßigen Wartung der Pipeline Nord Stream 1 wird sich herausstellen, ob Russland weiter für Energiesicherheit sorgen wird, indem es die vertraglichen Verpflichtungen einhält.

Angespannte Energielage

Niemann ist wichtig, dass das Freibad weiter geöffnet bleibt, erst recht mit Blick auf die Ferienzeit. Er weiß von Bädern bei Hamburg und in Nürnberg, die bereits geschlossen sind. Zusätzlich zur angespannten Energielage führt deutschlandweit ein Mangel an Bademeistern und erkranktem Personal zu eingeschränktem Betrieb in anderen Bädern.

Badegäste zeigen Verständnis

Die Besucher zeigen Verständnis für die Maßnahme: Beschwerden habe es bislang noch nicht gegeben, so Niemann. Ein Rückgang an Besuchern kann Niemann nicht feststellen, im Gegenteil: „1000 Besucher hatten wir schon am Wochenende“, sagt er. Es sei ein guter Wert, sonst seien 600 Besucher durchaus üblich.

Sauna ab sofort außer Betrieb

Darüber hinaus ist seit dieser Woche die Sauna im Luhetalbad geschlossen - „aus energetischen Gründen“, wie ein Aufsteller am Eingang informiert. 15 Stammgäste betrifft dies hauptsächlich. Doch Niemann sieht die Betriebskosten im Verhältnis dazu: 700 Euro kostet das Beheizen der Sauna in der Woche. Dem entgegen stünden Einnahmen von rund 100 Euro. Wann die Sauna wieder öffnet, da mag sich der Geschäftsführer noch nicht festlegen.

Freibad ist eine "Perle"

„Ich bin froh über das Verständnis der Kunden“, sagt er, die Nahbarkeit zum Kunden zahle sich jetzt aus. Die Bürger wüssten welche „Perle“ sie mit dem Freibad in Bispingen hätten und würden die Einsparung mittragen.

Geringere Wassertemperatur im Allwetterbad

Auch im Allwetterbad in Munster wird die Wassertemperatur heruntergefahren. Nicht nur ein Grad, sondern bis auf zwei Grad soll die Temperatur im laufenden Betrieb gesenkt werden. So, dass es für die Badegäste angenehm bleibt, verspricht Jan Niemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Munster-Bispingen, die sowohl das Luhetalbad als auch das Hallenbad in Munster betreiben. Sowohl das Mutter-Kind-Becken (27 Grad) als auch das große Becken sei davon betroffen.