Awo und Lebenshilfe bauen in Soltau zwei neue Kitas
Es kommt Bewegung in den Ausbau der Kinderbetreuung in Soltau. Die Arbeiterwohlfahrt Hannover (Awo) und die Lebenshilfe Soltau werden jeweils eine Kindertagesstätte für sechs Gruppen bauen. Die Fertigstellung ist zwischen Spätsommer kommenden Jahres und dem Jahr 2024 geplant.
Der Sozialausschuss des Stadtrates fällte im Zuge eines Interessenbekundungsverfahrens am Dienstag nicht öffentlich die Entscheidung, gab sie anschließend öffentlich im Anschluss bekannt. Grünes Licht muss noch der Stadtrat geben, der nach den bisherigen Planungen erst im Juli tagt.
Um den Bau und den Betrieb der Kitas hatten sich jeweils drei Träger beworben, außer der Awo Hannover und der Lebenshilfe auch das Stephansstift der Diakonie, das in Soltau niedrigschwellig für die Sozialraumarbeit verantwortlich ist. Ausgeschrieben waren der Bau zweier Kindergärten mit und ohne Grundstück. Das Grundstück für den Bau der Lebenshilfe ist bereits vorhanden. Es befindet sich in der Verlängerung der Winsener Straße gegenüber der Berufsbildenden Schulen II. Dort wurden in den ausgehenden Winterwochen Bäume gefällt.
Der zweite Kindergarten soll voraussichtlich in Drögenheide gebaut werden, wo das Wohngebiet an der ehemaligen Bundesstraße 3 stetig wächst. Zwei Grundstücke stehen dort zur Verfügung.
In die sechszügige künftige Awo-Kita sollen die Kinder aus dem erst kürzlich eröffneten Kindergarten Solemigo umziehen. Die zwei Gruppen werden bislang in Containern betreut, die kurzfristig in der Nachbarschaft zum St.-Johannis-Kindergarten an der Walsroder Straße aufgestellt wurden – eine Übergangslösung, um den dringenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken.
Solemigo-Träger ist aktuell das DRK, der Kreisverband hat sich nicht um die Trägerschaft für den Neubau beworben. Dafür die Awo Hannover, die bislang im Heidekreis nur einen Kindergarten betreibt und zwar im Bispinger Ortsteil Hützel.
Mit dem Neubau an der Winsener Straße sollen ebenfalls Übergangskitas mit insgesamt fünf Gruppen aufgelöst werden. Umziehen sollen die Krippenkinder der „Böhmezwerge“, die unweit des Gymnasiums seit Jahren in Containern betreut werden, und die Kinder der „Schatzkiste“ am Buchhopsweg. Beide Einrichtungen sind bereits in Trägerschaft der Lebenshilfe.
Ob die Übergangslösung „Schatzkiste“ angesichts des vermutlich weiter steigenden Bedarfs an Betreuungsplätzen tatsächlich aufgegeben werden soll, bezweifelte bereits der zuständige Fachgruppenleiter Thomas Körtge im Ausschuss: „Wir können uns gut vorstellen, dass der Betrieb fortgeführt werden wird.“ Für die Unterbringung in den Containern in Modulbauweise aber gebe es baurechtlich zeitliche Einschränkungen.
Betreuungsbedarf wächst weiter
14 Einrichtungen zur Kinderbetreuung vom Krippen- bis zum Kindergartenalter gibt es derzeit in Soltau. Zwei weitere Einrichtungen mit zwei Krippen- und zwei Regelkindergartengruppen sollen hinzukommen, teils Übergangslösungen ersetzen.
Allerdings wird das wohl für die Zukunft noch immer nicht ausreichen, um dem Betreuungsbedarf der Eltern zu entsprechen. Zumindest im Sozialausschuss stellte Ausschussvorsitzende Monika Pitschmann (SPD) das bereits fest: „Wir brauchen weitere Kindertagesstätten“ und machte damit den im aktuellen Verfahren unterlegenen Bewerbern des Stephansstifts durchaus Hoffnung auf eine weitere Ausschreibungsrunde in nicht allzu ferner Zukunft.