Erste Kinder aus der Ukraine gehen bereits im Heidekreis zur Schule
Für viele Kinder und Jugendliche, die aus der Ukraine in den Heidekreis gekommen sind, haben schon die ersten Schritte ins Schulleben begonnen, teilt Landkreissprecherin Cornelia Reithmeier auf BZ-Anfrage mit. Wie viele es genau sind, darüber gibt es keine verlässliche Zahl. Niedersachsenweit wurden Mitte der Woche 815 geflüchtete Kinder im schulpflichtigen Alter gezählt.
"Dynamische Lage"
Doch die Zahlen sind flüchtig, es herrscht eine „dynamische Lage“: Diese Situationsbeschreibung ist auf allen Ebenen zu hören. Der Landkreis sei mit den Schulleitungen im engen Austausch, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Auch in den Kitas werden alle Platzkapazitäten ausgeschöpft. Dazu gehört für den Schulträger auch die Bereitstellung von Schulmaterial. Den betroffenen Kindern wird eine Schulbedarfspauschale gewährt. Voraussetzung ist, dass die Kinder vor Ort gemeldet und bedürftig sind.
Runder Tisch Bildung
Einen Runden Tisch Bildung hat die Stadt Schneverdingen eingerichtet. Die Leiter von Kitas und Schulen überlegen sich eine Bedarfsplanung, sagt Fachbereichsleiter Peter Plümer. Er sieht noch keine Eile. „Die Flüchtlinge sollen hier erst einmal ankommen“, sagt er. Zuerst ginge es darum, eine Unterkunft zu finden, dann die Ausstattung von Tisch und Stuhl über Bettwäsche und Kleidung. Vier Wochen sollte man den Familien Zeit geben, ehe man über Kitas und Schulen rede. An der KGS Schneverdingen wurden bereits Montag die ersten zehn Kinder eingeschult. Nächste Woche sind die nächsten sieben Kinder angekündigt, so Schulleiter Mani Taghi-Khani. Er sieht die Landesregierung in der Pflicht, Schulen konkret zu unterstützen. Er wünscht sich mehr Lehrerstunden für Deutsch als Zweitsprache. Soltaus Erster Stadtrat Karsten Lemke geht davon aus, dass rund 200 Kriegsflüchtlinge inzwischen in der Böhmestadt Unterkunft gefunden haben. 24 Menschen, darunter ein oder zwei Kinder, sind mit dem Bus offiziell angekommen, rund 40 Waisenkinder werden von der Renate-Szlovak-Stiftung im Heidenhof betreut, weitere Geflüchtete hätten sich in der Sozialbehörde gemeldet. „Aber es gibt keine Meldeverpflichtung.“
Noch keine Flüchtlingskinder in Soltau
Auch für Soltau geht es nun darum, den Eltern zu ermöglichen, ihre Kinder in die Betreuungseinrichtungen und Grundschulen der Stadt zu schicken. Noch sind dort keine ukrainischen Flüchtlingskinder angekommen. Dennoch müsse schnellstens geklärt werden, so Lemke, wie beispielsweise die Kitas trotz schon jetzt erreichter Belastungsgrenze helfen können. Er erwartet sich dazu auch Hinweise der Landesschulbehörde, dass möglicherweise vorgegebene Gruppengrößen überschritten werden können. „Die Kita-Gruppen laufen schon jetzt unter Volllast. Freie Plätze haben wir nicht.“