Baustelle für Kulturhaus: Noch hat der Tiefbau nicht freie Bahn

Blick durch den Bauzaun: Bei den Erdarbeiten ist auch ein alter Schmutzwasserschacht zutage befördert worden. Der Bagger ruht derzeit, da die Bodenproben analysiert werden. Foto: jul

Auch wenn der Bagger auf dem Grundstück der Alten Schlachterei im Ortszentrum von Schneverdingen derzeit Pause hat, geht es trotzdem mit den Vorbereitungen für die neue Baustelle voran. Hier soll in den kommenden Monaten das Kulturhaus entstehen: das Zuhause des Kulturvereins mit eigener Bühne und einem soziokulturellem Zentrum. Knapp drei Millionen Euro sind für das mit Spenden unterstützte Projekt kalkuliert. Die Stadt unterstützt den Bau mit einem Zuschuss von 1,432 Millionen Euro.

Mehrere Bauabschnitte vorteilhaft

Nachdem im September eine Trägerbohlwand als Stütze für die direkt angrenzende Kirchstraße in einige Meter Tiefe gerammt wurde, konnte ein Bagger noch im Oktober mit den Erdarbeiten beginnen. Der Neubau, der architektonisch Anleihen an die Alte Schlachterei nimmt, ist teilunterkellert. Architekt Christian Wildtraut, der stellvertretender Vorsitzender im Kulturverein ist, hat das Bauprojekt in mehrere Abschnitte unterteilt. Dies ist vorteilhaft bei der Antragstellung von Fördergeld. Das Vorderhaus mit Gastronomie und der Zwischenbereich für das Foyer sollen im ersten Halbjahr des kommenden Jahres zuerst im Rohbau fertiggestellt werden. Im April hofft Wildtraut mit dem Saalbau im hinteren Bereich weitermachen zu können.

Fertigstellung im Frühjahr 2024

Der Kulturverein hatte vor knapp einem Jahr, als die Entkernung und Abrissarbeiten für die Alte Schlachterei begonnen hatten, mit einer erheblich früheren Bauphase gerechnet. „Wir waren sehr optimistisch, was die Genehmigung des Bauantrags betrifft“, sagt Wildtraut. Aber letztlich habe es mit fast sechs Monaten genauso lange gedauert, wie es bei solchen nicht alltäglichen Bauprojekten üblich sei. Fest steht jetzt schon, dass die ursprünglich avisierte Fertigstellung im Herbst 2023 nicht zu halten sein wird. Mittlerweile rechnet der Vorstand mit Frühjahr 2024. Solange wird die Geschäftsstelle in der Kulturstellmacherei an der Oststraße noch weiter die Räume nutzen dürfen. Der Vermieter habe bereits grünes Licht gegeben. Das Kino wird auch darüber hinaus an der altbekannten Adresse weiter betrieben werden. Der Kulturverein wird das Bühnenprogramm von Kabarett über Konzerte und Theater unverändert fortsetzen, verspricht Geschäftsführerin Dorothee Schröder. In der Corona-Zeit wurde verstärkt auf alternative Standorte gesetzt, wie zum Beispiel der Theeshof, die Friedhofskapelle, der Biergarten hinter dem Rathaus, die Eine-Welt-Kirche. Auch wenn dies für das Team des Kulturvereins mit mehr Aufwand verbunden sei.