Sturm Nadia wütet im Heidekreis - Feuerwehr muss 70-mal ausrücken

Sturmtief Nadia hat gewütet. Einer von 70 Einsätzen der Feuerwehren im Heidekreis war in der Bispinger Ortschaft Behringen.

Das Sturmtief Nadia hat die Feuerwehren im Heidekreis am Abend und in der Nacht zu Sonntag stark beschäftigt. Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor schwere Sturmböen, an den Küsten auch orkanartige Böen, mit Stärken von 9 bis 11 vorhergesagt. Für die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle in Soltau war das ein guter Grund sich darauf vorzubereiten, weshalb sie die Anzahl der Disponenten verstärkte. Die Feuerwehren im Heidekreis rückten dann auch tatsächlich über 70-mal zu Einsätzen aus. Meistens waren Bäume umgestürzt und blockierten Straßen.

THW und Feuerwehr sichern Haus vor Einsturz

In Ahlden stürzte ein Gebäudeanbau teilweise ein. Durch den Wind und die Schädigung der Bausubstanz bestand die Gefahr, dass weitere Gebäudeteile abrutschen und somit das Wohnhaus in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Bewohner konnte das Gebäude unverletzt verlassen und kam anderweitig unter. Durch die Feuerwehren Ahlden und Hodenhagen wurden mit der Hilfe eines ortsansässigen Bauunternehmens, deren Mitarbeiter selbst Angehörige der Feuerwehr sind, mit Hilfe eines Baggers erste Sicherungsmaßnahmen getroffen. Durch einen speziell ausgebildeten Fachberater Bau des Technischen Hilfswerks (THW) wurden der Schaden begutachtet und weitere Maßnahmen festgelegt. Mit Hilfe des Baggers wurden weite Teile des Anbaus abgetragen und so ein statisch sicherer Zustand hergestellt. Mit Hilfe von diversem Baumaterial wurde die Öffnung in der Giebelseite des Daches noch in der Nacht durch das THW wieder verschlossen. Nach gut acht Stunden war der Einsatz für die rund 100 ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW beendet. Samtgemeindebürgermeister Carsten Niemann machte sich vor Ort ein Bild von den Geschehnissen an der Einsatzstelle. Der entstandene Sachschaden ist immens. Das Wohnhaus konnte soweit gerettet werden, ist zur Zeit aber nicht bewohnbar, da die Versorgungsleitungen durch den Energieversorger gesperrt wurden.

Feuerwehr lässt Gas kontrolliert entweichen

In Eitze bei Soltau beschädigte ein herunterfallender Ast die Leitung eines 4800-Liter-Gastanks in der Nähe eines Wohnhauses. Das Gas trat aus. Die Feuerwehr stellte den Brandschutz sicher, bis das Gas vollständig aus dem Tank entwichen war.

In Soltau hatte sich darüber hinaus ein drei mal drei Meter großes Terrassendach gelöst und musste von der Feuerwehr gesichert werden. Kein Einzelfall, denn auch in weiteren Ortschaften hatten sich Gebäudeteile gelöst und mussten von den Einsatzkräften gesichert werden. Auch am Sonntagmorgen waren wieder diverse Feuerwehren unterwegs, um Straßen von umgestürzten Bäumen zu räumen oder Häuser zu sichern.

Insgesamt verlief die Sturmnacht im Heidekreis nach Angaben der Kreisfeuerwehr „bisher glimpflich“. Für die Wehren wäre noch „Luft nach oben“ gewesen. So wäre im Falle höheren Einsatzaufkommens noch die Einrichtung von „Einsatzleitungen Ort“ (ELO) in den Feuerwehrhäusern möglich gewesen.