Schneverdingen: Die letzten Tage der Alten Schlachterei sind angebrochen

Gut 240 Arbeitsstunden haben die Helfer in die Vorbereitung der eigentlichen Abrissarbeiten gesteckt.

Die vorbereitenden Maßnahmen zum Abriss der alten Schlachterei sind voll im Zeitplan. Das freut den Vorsitzenden des Kulturvereins Schneverdingen Dr. Carsten Bargmann „damit hätte ich nicht gerechnet“. Aber die ehrenamtlichen Helfer um Dr. Karl-Ludwig von Danwitz, der die Arbeiten koordiniert, waren schnell und auch das Wetter habe weitgehend mitgespielt.

An elf Tagen haben die Helfer seit dem 17. Dezember auf der Baustelle gearbeitet. Selten länger als bis 15 Uhr, denn auch für die fittesten Helfer ist die schwere körperliche Arbeit anstrengend. Mit dem Großkampftag Anfang des Jahres, an dem 13 Helfer das Pflaster aufgenommen haben, habe das Team gut 240 Arbeitsstunden in den Abriss gesteckt, sagt von Danwitz. 18 Kubikmeter Granitsteine kamen alleine an dem Tag zusammen. An den „normalen“ Abrisstagen waren zwischen zwei bis sechs Helfer im Einsatz.

70 Kubikmeter Holz, vier Tonnen Müll und zwei Tonnen Eisen

Damit die Kosten für den Abriss möglichst gering bleiben, übernimmt der Kulturverein Schneverdingen die vorbereitenden Arbeiten selbst. Erst wurde der Bauzaun aufgestellt, dann ging es an das Entkernen des Gebäudes. Alles Holz musste raus, dazu gehörten Fenster, Türen und Fußböden, zählt von Danwitz auf: „Die haben damals ökologischen Baumaterialien gearbeitet, viel Holz und viele Nägel und damit alles sehr stabil.“ 70 Kubikmeter Holz, vier Tonnen Müll und zwei Tonnen Eisen sind beim Entkernen zusammengekommen.

In der zweiten Kalenderwoche konnte das Gerüst aufgestellt werden, in der dritten ging es an die Dachplatten. Ende der laufendem Woche wird die Firma Inselmann mit einem Bagger vorbeikommen, dann wird rausgenommene Eisen und Holz sortiert. In der Woche darauf macht sich die Firma an den eigentlichen Abriss, in der ersten Februarwoche könnte die alte Schlachterei dann schon Geschichte sein.

15.000 statt 60.000 Euro für den Abriss

Zumindest auf den ersten Blick: Ein wenig Alte Schlachterei wird aber auch im neuen Kulturhaus stecken. „Wir haben ein paar Dinge ausgebaut: Eisenverzierungen, Industriefenster und Haken vom Schlachter, die später wieder ihren Platz sollen“, sagt Bargmann. Und auch die Schaulustigen — die die Arbeiten immer anzogen — haben das ein oder andere alte Holzfenster mitgenommen. „Viele sind vorbeigekommen, um zu schauen, das Interesse ist groß. Der Tenor ist, dass die Leute sich freuen, dass hier etwas passiert“, sagt Bargmann.

Die viele Arbeit der Mitglieder des Vereins wird sich voraussichtlich auszahlen. Für die Abrissarbeiten waren 60 000 Euro eingeplant, nun hofft der Verein, mit 15000 auszukommen. Wenn die Abrissarbeiten abgeschlossen sind, heißt es Warten auf die Baugenehmigung. Weiter geht es dann, so hofft Vorsitzender Bargmann, im April.

Neues Kulturhaus Alte Schlachterei

Dort, wo jetzt noch die alte Schlachterei steht, soll nach der Idee des Kulturvereins ein Kulturhaus im Zentrum Schneverdingens entstehen. Zu den geplanten Räumlichkeiten gehören unter anderem ein Theatersaal mit 150 Zuschauerplätzen und ein Gastronomiebetrieb, außerdem Räume, in denen sich verschiedene Gruppen treffen können. Die Kosten für das neue Kulturzentrum belaufen sich auf rund 2,1 Millionen Euro. Von der Stadt Schneverdingen gibt es eine Zusage über Fördermittel in Höhe von 1,49 Millionen Euro. js