Jens Grote wird neuer Landrat des Heidekreises
Jens Grote hat es gepackt: Der 53-Jährige aus Hannover wird am 1. November Nachfolger von Manfred Ostermann als Landrat des Heidekreises. Der 53-jährige derzeitige Leiter der Landesaufnahmebehörde setzte sich bei der Kommunalwahl am gestrigen Sonntag mit 52,8 Prozent der 62 653 gültigen Stimmen gegen Ostermann (47,2 Prozent) durch, der damit nach 14 Jahren im Amt den Landratssessel räumen muss.
Langes Warten auf das Ergebnis
Bis Kreiswahlleiter Oliver Schulze das feststellen konnte, musste sich der künftige Verwaltungschef, der die Auszählung im Sitzungssaal der Kreisverwaltung mit seiner Familie verfolgte, aber gedulden. Bei den letzten der insgesamt 183 Stimmbezirke hakte es. Besonders groß waren die Probleme in Schwarmstedt, wo drei Briefwahlvorstände nicht zu Potte kamen. Da war der Vorsprung für Grote aber schon so groß, dass Ostermann, der gegen 21.30 Uhr im Kreishaus erschien, seinem Kontrahenten bereits vor Vorliegen des vorläufigen Endergebnisses gratulierte. Erst nachträglich lieferte der Schwarmstedter Wahlleiter Björn Gehrs die ausstehenden Zahlen, die aber am Ausgang der Wahl nichts Nennenswertes mehr änderten.
Nicht nur beim Sieger des Abends war die Freude groß, auch die anwesenden Vorsitzenden der Parteien, die Grote auf den Schild gehoben hatten, waren erkennbar zufrieden, dass sie ihren gemeinsamen Favoriten ins Ziel gebracht hatten. CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie Bürgerunion, Walsroder Bürgerliste und BBB hatten sich für Grote als ihren gemeinsamen Kandidaten ausgesprochen und ihn im Wahlkampf unterstützt. Die Wahlbeteiligung betrug 56 Prozent und war damit etwa einen Prozentpunkt höher als bei der Kommunalwahl 2016. Auffällig ist die Diskrepanz im Abschneiden der beiden Kontrahenten in den beiden Bereichen des Heidekreises. Während Ostermann in den südlichen Kommunen des Kreisgebiets durchweg vorn lag, räumte Grote in den Städten und Gemeinden des nördlichen Kreisgebiets ab. Dabei war sein Vorsprung gegenüber Ostermann meist größer als umgekehrt im Süden.
Am größten und damit mitentscheidend für das Ergebnis war die Differenz in Soltau, wo Grote 69,8 Prozent erhielt, während Ostermann mit 30,2 Prozent sein schlechtestes kommunales Ergebnis einfuhr.
Olaf Klang ist neuer Bürgermeister in Soltau. Er löst den bisherigen Amtsinhaber Helge Röbbert ab. Der 57-Jährige gewann die Wahl mit 54,6 Prozent, Amtsinhaber Röbbert, 55, kam auf 45,4 Prozent der Stimmen. Der Herausforderer wird damit zum 1. November den Chefsessel im Rathaus übernehmen.
Klang punktet in der Innenstadt
Klang punktete insbesondere in der Innenstadt, gewann letztlich 18 der 27 Wahlbezirke. Röbbert hatte zunächst die Nase in den Dörfern vorn, letztlich verfestigte sich aber der positive Trend für Klang. Der 57-Jährige erhielt 4999 Stimmen, Röbbert kam auf 4151 Stimmen.
Dagegen kommt es in Munster in zwei Wochen zu einer Stichwahl um das Bürgermeisteramt, weil es keinem Bewerber gelungen ist, die erforderliche absolute Mehrheit zu erreichen. Amtsinhaberin Christina Fleckenstein (SPD) und Herausforderer Ulf-Marcus Grube (CDU) treten am 26. September ein zweites Mal gegeneinander an. Der dritte Bewerber, der parteilose Dirk Sobczak hatte mit 29,4 Prozent das Nachsehen. Fleckenstein kam auf 37,1 Prozent, Grube auf 33,4 Prozent.