Vermutlich Säureanschlag im Serengetipark

Unter Atem- und Chemieschutz nehmen die Feuerwehrleute des Fachzugs Messen und Spüren Proben der verteilten Säure. Foto: Jens Führer

Unter Atem- und Chemieschutz nehmen die Feuerwehrleute des Fachzugs Messen und Spüren Proben der verteilten Säure. Foto: Jens Führer

Einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst löste am Sonnabendmorgen eine unbekannte Flüssigkeit aus, die in Kassenhäuschen des Serengetiparks in Hodenhagen ausdünstete. Die Dämpfe sorgten für Atemprobleme bei den zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die kurz vor der Öffnung des Parks die Häuschen betreten hatten. Eine Mitarbeiterin wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Laut Polizei hatten sich bislang unbekannte Täter in der Nacht zu Sonnabend Zugang zu den Kassenhäuschen verschafft und dort großflächig eine säurehaltige Flüssigkeit vergossen. Die austretenden Dämpfe reizten die Atemwege und die Haut.

Wie die Polizei am gestrigen Sonntag mitteilte seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Aufbruchspuren habe es nicht gegeben: „Wir ermitteln in alle Richtungen“, es gebe noch keinerlei Hinweise für einen konkreten Tatverdacht, hieß es bei beim zuständigen Polizeikommissariat in Walsrode.

Gegen 10.45 Uhr war die Polizei am Sonnabend alarmiert werden, daraufhin rückten zudem die Ortsfeuerwehr Hodenhagen, die Ortsfeuerwehr Eickeloh sowie der der Fachzug Messen und Spüren an. Laut Feuerwehrsprecher Jens Führer war zudem der Rettungsdienst mit zwei Rettungstransportwagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug, dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst sowie dem Leitenden Notarzt vor Ort.

Unter Atem- und Chemieschutz wurden von der Feuerwehr Proben entnommen, um eine Stofffeststellung durchführen zu können. Nach Aussage des Pressesprechers habe es sich tatsächlich um eine Säure gehandelt, welche genau, das untersuche die Polizei nun in ihrem Laboren.

Nach der Beweissicherung durch die Polizei wurden die Kassenhäuschen schließlich durch die Feuerwehr grob dekontaminiert und an den Betreiber übergeben. Während der Arbeiten war der Bereich weiträumig abgesperrt, der Besucherverkehr lief über Notkassen.

Zu keiner Zeit habe es eine Gefährdung von Gästen gegeben, teilte die Parkverwaltungmit. Gegen 14:30 Uhr war dieser Einsatz am Sonnabend zumindest für die Rettungskräfte beendet. Die Ortsfeuerwehr in Soltau musste allerdings kurz nach 12 Uhr erneut ausrücken, in der Poststraße hatte sich ein Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen ereignet.

Weiterer Großeinsatz, weil Mann mit Sprengung droht

Bereits in den frühen Morgenstunden hatten am Sonnabend sowohl die Polizeibeamten, aber auch die Rettungskräfte einen Großeinsatz in Eickeloh hinter sich. Dort lief ein unbekleideter und offensichtlich verwirrter 30-jähriger Mann durch den Ort und klingelte bei den Anwohnern.

Beim Eintreffen der Polizei hatte sich der Mann auf seinem Grundstück in der Garage verschanzt. Der den Beamten bekannte Mann drohte damit, die Garage mit Benzin und Gas in die Luft zu sprechen, falls die Polizei einschreite.

Letztlich ließ sich der Mann durch Zureden zur Aufgabe und zum Verlassen der Garage überreden. Bei der Festnahme leistete er dennoch Widerstand und verletzte einen Polizeibeamten im Gesicht. Der 30-Jährige offenbar psychisch kranke Mann wurde ins Walsroder Krankenhaus gebracht. Die Polizei leitete mehrere Ermittlungsverfahren ein.

Im Einsatz waren dabei auch die Feuerwehrleute aus Eickeloh und Hodenhagen sowie der Fachzug Messen und Spüren der Kreisfeuerwehr, der von den Ortsfeuerwehren Düshorn und Munster besetzt ist.