Finteler Freibad bleibt dieses Jahr geschlossen
Das auch bei Schneverdingern beliebte Freibad in Fintel bleibt die gesamte Saison geschlossen. Bestand ursprünglich Hoffnung, die Sanierung früher abzuschließen, so haben jetzt eine verspätete Ausschreibung, Material- und Personalmangel zu Verzögerungen geführt, wie Bürgermeister Wilfried Behrens erklärte.
Ziel war es eigentlich, die 2017 getroffene Entscheidung zur Teilsanierung des 1974 eingeweihten Freibades in diesem Jahr abzuschließen. Für die Erneuerung der Hydraulik sind allerdings Rohre erforderlich, deren Material bei der Treibstoffherstellung als Nebenprodukt anfallen. Da coronabedingt nicht soviel Benzin und Kerosin raffiniert wurde wie gewohnt, gab es auch zuwenig Grundstoff für die Rohreproduktion – ebenso übrigens wie für die Herstellung von Kabelummantelungen. Zudem hat die beauftragte Firma einen Betriebsurlaub eingelegt. Womit es allerdings vorangeht, ist die Neupflasterung der Beckenumrandung und der sonstigen Plattenwege. Mitarbeiter des Bauhofes haben die alten Platten bereits aufgenommen.
Seit das Bad 1974 mit Beteiligung der James Last Band eingeweiht wurde, hat die Gemeinde immer wieder in Verbesserungen investiert. Eine erhebliche Kraftanstrengung, denn der Betrieb dieses Bades ist ein Zuschussgeschäft, das durchschnittlich 70000 Euro pro Jahr erfordert, sagt Bürgermeister Behrens.
TV Jahn Schneverdingen trainiert ab 2022 in Fintel
Die sechs 50-Meter-Bahnen, das Sprungbecken und die Rutsche erfreuen nicht nur Badegäste, sondern hat auch die Schwimmsparte des TV Jahn Schneverdingen 2020 zum Trainieren nach Fintel verschlagen. Das kam so gut an, dass für nächstes Jahr feste Trainingszeiten gebucht sind.
Seit 2019 gibt es den Förderverein Freibad Fintel, der mit seinen 80 Mitgliedern auch kleinere Investitionen finanziert. Zuletzt waren das eine Kleinkinderrutsche, eine Nestschaukel und Trennleinen. Der Verein sponserte zudem einen Teil der insektenfreundlichen Sträucher, die der ehemalige langjährige Schwimmmeister Hartmut Renken eingepflanzt hat.
Seit der Einweihung 1974, bei der übrigens die James-Last-Band spielte, weist das Finteler Freibad einige Besonderheiten auf. So gab es einen Einschwimmkanal aus dem beheizten Gebäude heraus, und die Heizung nutzte die Restwärme aus der nicht weit entfernt fließenden Ruschwede. Als die Heizung 1994 defekt war, wurde eine konventionelle Gasheizung eingebaut. 2009 dann der nächste Schritt: Die Gemeinde nutzt durch einen bis 2030 laufenden Vertrag die Fernwärme einer Biogasanlage. 2014 folgte der Einbau energiesparender frequenzgeregelter Umwälzpumpen, was 15000 Kilowatt pro Jahr erspart, und der Einbau eines leistungsfähigen Wärmetauschers.
2014 holte die Gemeinde ein Angebot zur Komplettsanierung des Bades ein. Die 2,7 Millionen Euro Kosten konnte sich die Gemeinde aber nicht leisten. So folgte 2017 die Entscheidung zur Teilsanierung für 650000 Euro, die der Landkreis Rotenburg mit 20 Prozent förderte.
2019/20 war zunächst die Technik im Gebäude dran mit neuen Filtern, einer Steuerung, die Schwimmmeisterin Michaela Bosse auch von Zuhause aus bedienen kann, sowie der Bau einer Personaltoilette. Die jetzigen Bauarbeiten an der Hydraulik haben das Ziel, das Wasser quer durch das Becken zu pumpen.