Mit Musik geht das Impfen besser
Impfen mit Musik, wo gibt es sowas schon? Auf dem Rathausplatz in Schneverdingen, betreut von einem Team der Johanniter im mobilen Impfbus, gab es genau das. Und das an einem Freitag, dem 13. Ein gutes Omen?
Im Hintergrund spielte die Schneverdinger Jugendband Kellerproduktion im Biergarten auf. Der am zehnten August im Heidekreis gestartete ASB-Impfbus machte in direkter Nachbarschaft von 18 bis 21 Uhr Station. Eine günstige Zeit, wie die Mehrheit der Impfwilligen meinte.
Unter der Leitung des Schneverdinger Arztes Dr. Günter Meyer ging es mit Unterstützung einer impfberechtigten Krankenschwester, eines Rettungssanitäters und eines Helfers, der Impfanwärter beim Ausfüllen der Fragebogen zur Seite stand, schnell voran. „Wir machen das gerne“, sagten anwesende Betreuer.
Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens, die vor Beginn des Impftermins noch schnell zu einem anderen Termin vorbeihuschte, meinte: „Ich freue mich, dass wir den Schneverdingern und umzu die Möglichkeit bieten können, spontan und ohne Anmeldung vorbeizukommen und sich gegen Corona impfen zu lassen. Seit der Impfstoff in ausreichender Menge vorhanden ist, konnten sich die Schneverdinger ja auch schon in den Arztpraxen und der FZB impfen lassen.“
Pünktlich um 18 Uhr ging es mit der Impferei los. Die Schneverdinger und Menschen aus der Umgebung, Verwandte, Freunde und Begleitpersonen warteten schon in der Schlange, die sich immer wieder auffüllte. Drei Stunden wurde an Bord des Busses ohne Pause durchgeimpft. 50 impfwillige Personen kamen vorbei und nahmen das günstige Angebot wahr, darunter auch einige Jugendliche ab 16 Jahren in Begleitung ihrer Eltern. Für Bürger gab es Möglichkeiten, sich an Ort und Stelle übers Impfen und die verschiedenen Impfstoffe zu informieren. Zur Verfügung standen die Impfstoffe Biontech, Moderna sowie Johnson & Johnson. Es ging zügig voran.
„Eine gute Gelegenheit"
Niklaas Koch aus Großenwede, der derzeit eine Ausbildung zum Koch absolviert, sagte: „Es ist eine gute Gelegenheit, sich so schnell impfen zu lassen. Ich brauche das, weil ich viel mit Menschen in der Ausbildung und Schule zu tun habe. Ich möchte mich und andere nicht anstecken.“
Mario Sommer aus Visselhövede meinte: „Ich finde, der Staat macht zu viel Druck, deswegen lasse ich mich jetzt impfen.“ Maria Wojciechowski aus Schneverdingen: „Ich lasse mich noch nicht impfen. Das Immunsystem funktioniert bei mir noch nicht so richtig.“ Jürgen Walter aus Grauen: „Ich bin Zimmermann, habe mit Menschen zu tun und möchte meinen Job behalten.“ Und LKW-Fahrer Moritz Baden aus Schneverdingen sagte: „Es ist meine Entscheidung, mich jetzt zu diesem günstigen Termin impfen zu lassen.“
Jooris Bartels aus Schneverdingen, der mit seiner Freundin Cama Adensam aus Groß-Gerau gekommen war, äußerte: „Mein Vater wies mich auf diesen günstigen Impftermin hin. Ich möchte meinen beruflichen Weg möglichst an einer Theaterschule beginnen. Da geht man natürlich auch jetzt schon mit vielen Menschen um. Ich möchte mich und andere schützen.“
Um 21 Uhr war die Aktion offiziell beendet, aber doch noch nicht wirklich Schluss. Denn es standen noch zwei impfwillige Personen vor dem Impfbus. Die wollte man nicht abweisen, die kamen noch dran.
Am Ende meinte Dr. Meyer: „Ich finde, dass 50 Personen dieses spontane Angebot und den Soforttermin, sich gegen Corona impfen zu lassen wahrnahmen, ist ein gutes Ergebnis. So viel ich beobachten konnte, kamen heute vor allem junge Leute und solche, die mitten im Berufsleben stehen. Viele sagten, sie seien durch die App des Landkreises auf diesen Termin aufmerksam geworden. Vielleicht müsste man noch mehr Reklame machen.“
Meyer weiter: „Seit Februar dieses Jahres stehe ich im Einsatz der Corona-Impfung, mindestens ein- bis zweimal die Woche: in Kindergärten, Schulen wie in Lünzen und anderen und bei drei Terminen in der FZB. Ich finde, der Einsatz dieses mobilen Impfbusses wirkt sich positiv auf das Impfgeschehen aus. Heute stoppte er in Schneverdingen, am morgigen Sonnabend steht er auf dem Wochenmarkt in Soltau. Danach folgen Einsätze in Walsrode, Bispingen, Bad Fallingbostel und anderen Orten. Am besten man schaut auf der Internetseite des Landkreises nach.“