Mehr Lebensraum für die Knoblauchkröte
70 von 120 Naturschutzvorhaben des EU Life-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ hat der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bereits umgesetzt. Allein neun von ihnen wurden in der Lüneburger Heide realisiert. Zwei Projekte bekamen nun Besuch vom Staatssekretär Frank Doods, vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Doods informierte sich über die Renaturierungsmaßnahmen an der Ziegelbergdüne, im Bereich des Forstamts Sellhorn und über die Maßnahmen an den Holmer Teichen, vom Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide.
Beide Projekte wurden im Rahmen des EU Life-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ umgesetzt. Ziel des Projekts ist der Erhalt der biologischen Vielfalt. Im Fokus stehen charakteristische Lebensräume der atlantischen geografischen Region, dazu gehören unter anderem Heide- und Dünenlandschaften. Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer. Diese Lebensräume sollen im Rahmen des Projekts aufgewertet werden. Und die für diese Lebensräume typischen Arten wie Kreuzkröte, Schlingnatter, Zauneidechse und Knoblauchkröte sollen unterstützt werden. Umgesetzt wird das Projekt gemeinsam von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Naturschutzgebiet Lüneburger Heide wichtig für Offenlandlandarten
Die Gesamtverantwortung für das Projekt liegt deshalb beim nordrhein-westfälischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Die Umsetzung der konkreten Einzelprojekte in Niedersachsen übernimmt der NLWKN.
Doods machte beim Festakt am Walderlebniszentrum Erhorn deutlich, dass er die beiden Renaturierungsprojekte in der Lüneburger Heide genau richtig verortet sieht: „Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide ist wichtig für Offenlandarten – deshalb bieten sich Naturschutzprojekte in diesem Gebiet besonders an und fügen sich gut in die Landschaft ein.“
16,8 Millionen Euro für zehn Jahre
Die Zusammenarbeit mit einem anderen Bundesland an einem solchen Projekt sei auch für das Umweltministerium unbekanntes Terrain gewesen. Da die atlantische geografische Region aber Gebiete in beiden Bundesländern abdeckt, biete sich eine länderübergreifende Zusammenarbeit an.
Das Projekt startete im Jahr 2016, geplant ist eine Laufzeit von zehn Jahren. Für diesen Zeitraum steht beiden Ländern insgesamt ein Budget von gut 16,8 Millionen Euro zur Verfügung. Die Europäische Union stellt 60 Prozent der Mittel, jeweils 20 Prozent werden von den Bundesländern getragen.