100000 Euro pro Jahr für Heidekreis-Unternehmen

An der Autobahn 27 wächst der Industriepark insbesondere mit großflächigen Ansiedlungen erheblich. Der Heidekreis will nun seine kleinen und mittleren Unternehmen mit finanziellen Zuschüssen unterstützen.

An der Autobahn 27 wächst der Industriepark insbesondere mit großflächigen Ansiedlungen erheblich. Der Heidekreis will nun seine kleinen und mittleren Unternehmen mit finanziellen Zuschüssen unterstützen.

Der Landkreis will Projekte hiesiger Unternehmen fördern – und damit nicht nur finanziell ein Zeichen setzen. Gleichzeitig soll die Förderung als Türöffner dienen, wie Erster Kreisrat Oliver Schulze kürzlich im Wirtschaftsausschuss des Kreistages erklärte.

„Wir wollen den Kontakt zu Unternehmen intensivieren, Vertrauen aufbauen und auch zu anderen Themen in Kontakt kommen“, ergänzt Christina Reissmann von der Kreis-Wirtschaftsförderung. Oft sei es nicht entscheidend, wie viel Geld man in die Hand nehme, sondern dass es überhaupt etwas gebe. Das führe zu einem positiven Image in der Unternehmerschaft.

Ein Beispiel, wie gut das funktionieren könne, sei die Erfahrung mit der Medizinerförderung, die erfolgreich sei, weil sie unkompliziert angewendet werden könne, ergänzte Anke von Fintel, Leiterin der Wirtschaftsförderung.

16 Landkreise in Niedersachsen fördern bereits ihre heimischen Unternehmen. Grundsätzlich geht es allen um die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Stärkung der Innovationskraft, in der Regel werden 10 bis 25 Prozent der Investitionskosten gefördert.

Der Heidekreis will insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in den Mittelpunkt der finanziellen Unterstützung stellen, aber auch Freiberufler und Existenzgründer sind angesprochen. Gefördert werden sollen investive Maßnahmen, Erweiterungen von Betriebsstätten oder eine grundlegende Änderung des Produktionsverfahrens. „Es ist ein nicht rückzahlbarer Zuschuss“, so Schulze. Höchstens 20000 Euro sollen pro Projekt ausgeschüttet werden.

Noch ist das Vorhaben politisch nicht beschlossen: Die Fraktionen wollten zunächst beraten, denn „es wird Geld kosten“, wie nicht nur Schulze im Ausschuss feststellte.

Von Fintel erklärte, dass sie mit 100000 Euro pro Jahr rechne. Eine Summe, die den klammen Kreishaushalt weiter fordern wird. Für dieses Jahr könnte die Summe noch aus dem laufenden Haushalt finanziert werden. Grundsätzlich begrüßten die Ausschussmitglieder aber die Idee der Unternehmensförderung.

Von Fintel erläuterte dem Ausschuss, dass in einer Punktetabelle die Vergabekriterien festgeschrieben sein sollen, die Verwaltung werde daraufhin über die Vergabe entscheiden. Die Fachfrau stellte auch klar, dass die Sicherung und nicht die Neuschaffung von Dauerarbeitsplätzen gefördert werden solle.

Es sei ein freiwilliges Angebot, hob Ausschussvorsitzende Gudrun Pieper (CDU) hervor: Letztlich würde man das Geld aber über die Gewerbesteuer wieder „reinkriegen“. Sie hielt die 100000 Euro pro Jahr sogar für zu gering.

Erneut berät der Kreis-Fachausschuss dazu

Nach der ersten Vorstellung im Wirtschaftsausschusses des Kreistages haben sich inzwischen die Fraktionen mit dem Thema befasst. Am kommenden Montag tagt der Fachausschuss im Kreishaus in Bad Fallingbostel ab 16.30 Uhr erneut zu diesem Thema. Eine abschließende Beschlussempfehlung an den Kreistag ist noch nicht vorgesehen, zunächst soll das Thema beraten werden.

Auch die künftige Aufstellung des Bereichs Wirtschaftsförderung innerhalb der Kreisverwaltung wird erneut Thema sein. Sowohl die SPD als auch die FDP hatten dazu entsprechende Anträge gestellt. Gefordert wird unter anderem die proaktive Zusammenarbeit mit den Kommunen und ein zukunftsfähiges Konzept zur Wirtschaftsförderung. Dazu sollen zudem externe Experten eingebunden werden. at