Alle sind negativ, aber Frust wegen Impfstoff

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Vor der Munsteraner Festhalle sind zur Kreistagssitzung Fahrzeuge des Deutschen Roten Kreuzes vorgefahren, darunter die mobile Corona-Teststation.

Erst testen, dann tagen“ hieß es am Freitagnachmittag für die Mitwirkenden und Besucher vor der jüngsten Sitzung des Kreistags in der Munsteraner Festhalle. Vor dem Gebäude parkte die mobile DRK-Teststation, zwei Mitarbeiter des Kreisverbands Soltau baten Kreistagsabgeordnete, Verwaltungsmitarbeiter und Zuschauer zu einem Coronaschnelltest. Etwa 120 Personen ließen sich Abstriche aus Nasen- und Rachenbereich nehmen, die vor Ort analysiert wurden. „Alle Tests waren negativ“, verkündete Landrat Manfred Ostermann in der Sitzung das erfreuliche Ergebnis.

Wieder mehr Infektionen

Die Coronasituation und Möglichkeiten zur Eindämmung der Pandemie waren auch Themen in der gut eineinhalbstündigen Sitzung. Doch da hatte der Landrat weniger Erfreuliches zu berichten. Zwar stehe man im Vergleich mit anderen Landkreisen, was die Zahl der Infektionen betreffe, einigermaßen gut da, aber auch im Heidekreis steige die Kurve bei der Sieben-Tage-Inzidenz nach einem zwischenzeitlichen Abflachen kontinuierlich an. Am Freitag war der Wert bei 48,3 angekommen. Mittlerweile liegt er wieder oberhalb der 50er-Marke und dürfte weiter ansteigen.

Logische Konsequenz: Es müsste mehr geimpft werden. Aber da seien Möglichkeiten begrenzt, machte Ostermann deutlich, wie der seit Wochen beklagte bundesweite Mangel an Impfstoff sich vor Ort auswirkt: Man kommt nur langsamer voran als erhofft. Folge sei, dass die Kapazitäten des Impfzentrums in Bad Fallingbostel nur teilweise genutzt werden können. „Wir könnten viel mehr tun und stehen Gewehr bei Fuß“, betonte der Landrat. Doch die vier in der Heidmarkhalle eingerichteten Impfstrecken seien nicht ausgelastet. Ostermann beklagte ein Fehl von 1000 Impfdosen. Das mache es schwierig, wie geplant Vertreter bestimmter Berufsgruppen wie Polizei, Personal in Arztpraxen oder Mitarbeitende von Kindertagesstätte zügig zu immunisieren.

Bald mit Lagerbeständen arbeiten

Und ausreichend Nachschub sei derzeit nicht in Sicht. Im Gegenteil: „Nach Ostern müssen wir mit Lagerbeständen weiterarbeiten“, fürchtet Ostermann eine weitere Verschärfung. Eine Prognose, wann der Engpass überwunden sein werde und mit einer spürbaren Entspannung der Situation zu rechnen sei, mochte der Verwaltungschef nicht geben: „Wir wissen aktuell nicht, wie es weitergeht“, so sein Fazit.