Bispingen: 2 Millionen Euro für Tourismus-Unternehmen
Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann ließ es sich nicht nehmen, „als Kind der Heide“ am gestrigen Donnerstag gleich zwei Förderbescheide über ins- gesamt zwei Millionen Euro in Bispingen zu überreichen. Die Lüneburger Heide sei neben den ostfriesischen Inseln die bedeutendste Tourismusregion Niedersachsens, betonte der CDU-Politiker. Die Begünstigten zeigen auch die beiden touristischen Schwer- punkte in der Region: Das Berg&Tal-Abenteuer-Resort Bispingen wurde für den Bau ei- nes Hotels mit 1,3 Millionen Euro bezuschusst. Mit dem Snow Dome und den neuen Modelbau- welten sowie dem Automuseum deckt es im Gewerbegebiet Horstfeld den Erlebnis- und Ver- anstaltungstourismus ab.
15 neue Arbeitsplätze
Eigentlich liege der Förderbe- scheid für das neue Hotel in Mo- dulbauweise bereits seit April vergangenen Jahres vor. Die För- derung komme laut Geschäfts- führer Frank Blin sehr gelegen. Rund elf Millionen Euro hat er in neue Attraktionen wie die Mo- dellbauwelten und das Automu- seum sowie das neue Hotel in- vestiert. Einige Restarbeiten müssten noch erledigt werden, aufgrund der Coronapandemie gebe es Lieferschwierigkeiten. Doch Ende April solle das Ho- tel mit 100 Zimmern und 200 Betten startklar sein. Damit wür- den 15 neue Arbeitsplätze ge- schaffen, darunter zwei Ausbil- dungsplätze, hob Althusmann hervor. Dieser Mut in Krisenzei- ten müsse belohnt werden. Der Schwerpunkt Naturtou- rismus wird auf dem Stimbekhof in Oberhaverbeck verfolgt, der mit rund 730000 Euro bedacht wurde. Althusmann zeigte sich begeistert angesichts der noch jungen Unternehmer, die dem historischen Hofensemble wie- der Leben eingehaucht hätten. Björn Bohlen, Jovitha James und Sabrina Walterscheidt können mit der Förderung den Kauf ab- schließen und hoffen, bald wie- der Gäste begrüßen zu können. Althusmann betonte die Be- deutung des Tourismus für Nie- dersachsen. Darum habe das Land gerade ein Sonderpro- gramm für Gastronomie und Tourismus auf 120 Millionen Euro aufgestockt, um die Bran- chen in der Krise zu unterstüt- zen. Mit dem Dank für die Förde- rung des Tourismus im Heide- kreis verknüpfte Landrat Man- fred Ostermann mit einer drin- genden Bitte an den Minister, vorsichtige Lockerungen voran- zutreiben. Die Gastronomie- und Hotelbetriebe hätten hervorra- gende Hygienekonzepte, sodass mehr Freiheiten zu Ostern mög- lich seien. Althusmann kündigte an, dass die Corona-Verordnung überarbeitet und auch eine Per- spektive für die Gastro- und Ho- telbranche geprüft werde – viel- leicht auch schon zu Ostern. „Das wäre ein gutes Signal für den Tourismus.“
Mut in Krisenzeiten wird belohnt
„Endlich wieder Gäste“, freut sich das Team vom Stimbekhof bei der Übergabe des Förderbescheids durch Wirtscha"sminister Dr. Bernd Althusmann, mal wieder als Gastgeber au"reten zu können. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, berichtet Björn Bohlen in seinen Grußworten, als er und seine Mitstreiter Sabrina Walterscheidt und Jovitha James vor gut einem Jahr den Hof in Oberhaverbeck besichtigt haben. „Mit der Pacht waren wir verlobt, mit dem Kauf verheiratet.“ Die Zuwendung in Höhe von rund 730000 Euro sei dabei ein „großer Meilenstein in die Selbständigkeit“ bei der Finanzierung des rund drei Millionen Euro teuren Anwesens gewesen.
Regionalität, Nachhaltigkeit
Die Vision der Jungunternehmer Regionalität, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit Die Vision der Jungunternehmer sei es, mit dem „kleinen Hideway vor den Toren Hamburgs“ einen Rückzugsort zu scha#en. Dabei setzen sie auf ihre Schwerpunkte Regionalität, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit. Im touristisch geprägten Oberhaverbeck sehen sie sich damit nicht als alleiniges Hotel, sondern als „Teil eines Gesamtkonstrukts“. Authentische Gastfreundscha" und der Erhalt des Hofes stünde dabei im Vordergrund, erklärt Bohlen. Der Start in die Selbstständigkeit sei in Pandemiezeiten eine besondere Herausforderung. „Doch wir blicken nach vorn und stecken voller Ideen und Tatendrang.“ Nach einem zögerlichen Start werde mi$lerweile auch der AußerHaus-Verkauf sehr gut angenommen. Vieles geschieht auf dem Stimbekhof in Eigeninitiative. Wenn keine Gäste bewirtet werden können, werden die Ärmel hochgekrempelt und selber angepackt. Dennoch fehle ohne die Gäste das Leben. Auch Frank Blin ho#t, dass bald wieder Leben einkehrt im Abenteuer-Resort Bispingen. Seit 2017 laufen die Planungen für das 6,5 Millionen Euro teure Hotel, das Ende April nach einem guten Jahr Bauzeit erö#net werden kann. Mit 70 Arbeitsplätzen sei das Resort ein wichtiger Arbeitgeber in der Region, betont Althusmann. Daher sei es wichtig, in den Tourismus zu investieren. Und die Region locke mit vielen Angeboten. Bispingen sei laut Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis mitlerweile Zentrum einer touristischen Region in der Lüneburger Heide und biete beides: Natur- und Erlebnistourismus. Das Gewerbegebiet mit seinen Freizeita$raktionen werde stark nachgefragt. „Wir sind durch die Lagegunst gesegnet“, mit der Kombination Fläche und schöner Natur vor den Toren Hamburgs. Wann die Betriebe von dieser Lage wieder pro!tieren können, soll am 22. März entschieden werden, ist Althusmann optimistisch.