Rehakliniken nehmen mehr HKK-Patienten auf

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Stark angestiegen ist der Bedarf an Rehaplätzen für Covid-19-Patienten. In Soltau stehen sie insbesondere für Menschen bereit, die von der Beatmung entwöhnt werden müssen. Foto: at

Im Frühjahr wurden die Rehakliniken im Heidekreis, Mediclin in Soltau und die Klinik Fallingbostel, als sogenannte Ersatzkrankenhäuser eingestuft. Mit Beginn der zweiten Coronawelle gilt das erneut. Und als solche haben die Kliniken mittlerweile viele Patienten des Heidekreis-Klinikums zur Behandlung aufgenommen.

30 Betten stellt die Klinik in Bad Fallingbostel als Reservekrankenhaus zur Verfügung, erklärt Geschäftsführer Wilfried Bissel. Es bestehe eine vorbildliche Kooperation mit dem HKK. Die Absprache zur Übernahme der Patienten laufe reibungslos, zum Teil direkt aus der Notaufnahme, auch nachts. „Es ist ein wirkungsvolles Instrument in Zeiten der Pandemie, um die Akutpatienten verlässlich zu versorgen und das HKK zugunsten der Behandlung von Covid-19-Patienten zu entlasten.“

Ähnlich sieht es in der Soltauer Rehaklinik aus. Im Mai, Dezember und Januar habe man mehrere Nicht-Covid-Patienten aus den umliegenden Krankenhäusern aufgenommen, so der kaufmännische Geschäftsführer Sebastian Bergholz. Zudem wurden Patienten aus den Rehabilitationsbereichen Geriatrie und Neurologie deutlich früher übernommen, sodass die Krankenhäuser sich durch die frei werdenden Kapazitäten verstärkt auf die Versorgung im Intensivbereich fokussieren konnten. Gleiches gelte für den neurologischen Krankenhausbereich sowie die Intensivstation mit den beatmungspflichtigen Patienten.

Allerdings: Für beide Krankenhäuser geht die Pandemiesituation trotzdem finanziell an die Substanz, auch wenn beide Geschäftsführer betonen, dass der Bestand der Kliniken und die Arbeitsplätze nicht gefährdet seien. Aber alleine aufgrund der Tatsache, dass in den Krankenhäusern aufschiebbare Operationen aufgeschoben werden, kommen weniger Patienten zur Anschlussheilbehandlung oder in die Rehabilitation. Hinzu komme, dass Patienten wegen der Pandemie die Behandlungen nicht antreten, so Bissel. In Fallingbostel bedeute das einen Rückgang von Patienten um bis zu 40 Prozent. In Soltau sind es zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr weniger, dort ist der Rehabereich betroffen ist, die Krankenhausabteilung laufe stabil, so Bergholz.

Um die Krise zu überstehen, wurden 2020 keine Investitionen und nur notwendige Instandhaltungen getätigt, so Bergholz. Zum jetzigen Zeitpunkt sei man stabil und halte durch, über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren sei es aber kaum zu schaffen. Das betont auch Bissel. Die privat, familiär geführte Einzelklinik werde flexibel und weitsichtig geführt, niemand müsse sich Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen. Im Gegenteil, es würden Mitarbeiter auf allen Ebenen gesucht.