Trotz Bahnwechsel weiter Kritik an altbekannten Problemen

Die gleichen Züge, die größtenteils von den gleichen Triebwagenführern bedient werden, nur jetzt ist das Unternehmen „Start Niedersachen Mitte“ am Zug. 

Große Hoffnungen ruhten auf „Start Niedersachsen Mitte“. So heißt das Tochter-Unternehmen der Deutschen Bahn, das seit 12. Dezember den Zugverkehr für den Personentransport auf den Heidestrecken Hannover-Soltau-Buchholz in der Nordheide (R38) und Bremen-Soltau-Uelzen (R 37) übernommen hat. Doch es wird ähnliche Kritik laut, die schon zu Erixx-Zeiten Dauerthema war. Insbesondere an der Strecke zwischen Soltau und Schneverdingen häufen sich Beschwerden: Unpünktliche Züge, sogar gehäufte Zugausfälle und vor allem erhebliche laute Geräusche, die die Anwohner an der Strecke im nördlichen Heidekreis belasten.

Vibrationen am Haus spürbar

Mehrere Beschwerden zu den Zügen auf der Heidebahn sind jetzt beim BZ-Lesertelefon eingegangen. So beklagt Gisela Tödter aus Soltau, die an der Bahn wohnt, dass die Züge erheblichen Lärm verursachen. Allerdings sei ihr aufgefallen, dass dass das nicht bei jedem Zug passiere. Sie habe das Problem vor Jahren schon einmal kritisiert. Damals seien die Schienen geschliffen worden, was dazu geführt habe, dass die Züge anschließend leiser gefahren seien. In eine andere Richtung gehen die Klagen von Heike Meyer aus Schneverdingen. Sie wohnt ebenfalls an der Heidebahnstrecke und kritisiert die Erschütterungen, die die Züge verursachen. „Das Geschirr klappert im Schrank“, sagt sie. Wie ein Auto, das mit Unwucht fahre, höre sich die nervende Geräuschkulisse an, so ein weiterer Leser aus dem Stadtgebiet von Schneverdingen. Nicht nur, dass die Vibrationen im Haus deutlich spürbar seien. Er habe zudem Sorge um seine Haussubstanz.

Noch keine Ursache gefunden

„Nichts Auffälliges gefunden“ lautet das vorläufige Resümee von Mathias Hoff, Leiter von Start Niedersachen Mitte. Auch ihn haben schon Beschwerden aus dem Kundendialog erreicht. Für die auffälligen Zuggeräusche könnten Flachstellen am Rad die Ursache sein. Wenn Stellen ausgefahren seien, würden die entsprechenden Fahrzeuge überprüft. Aber bislang seien so solche Defekte nicht gefunden worden. Er weist zudem darauf hin, dass es sich bei den Zügen um die gleichen handele wie bei Erixxx. Auch die Triebfahrzeugführer seien größtenteils dieselben. Nur habe die Bahn-Tochter eigene Werkstätten, in denen die Waggons und Loks gewartet werden.

Start Niedersachen Mitte ist 100-prozentige Bahntochter

Das seit 2016 existierende Unternehmen Regionalverkehre Start Deutschland ist eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Bahn Regio. Das Netz Niedersachsen Mitte ist das zweite neben dem Netz Unterelbe. Dazu gehören neben den beiden Strecken im Heidekreuz noch Hildesheim-Bodenburg (RB79) und Bünde-Hameln-Hildesheim (RB77). Das Streckennetz beläuft sich auf 4,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr und vernetzt damit Norddeutschland. Verbesserungen im Fahrplan waren angekündigt: Auf der RB 37 fährt zukünftig von montags bis freitags bereits ein Zug um 4.51 Uhr von Bremen nach Soltau. Die Fahrt um 15.41 Uhr verkehrt neben freitags nun auch von montags bis donnerstags. Zusätzlich gibt es am Freitag eine neue Fahrt um 13.41 Uhr von Bremen nach Soltau.