Heidekreis macht sich auf den Weg zur Mobilitätswende
E-Autos werden im Heidekreis immer beliebter: Während 2018 45 reine Elektrofahrzeuge erstmalig im Heidekreis zugelassen wurden, waren es im Verlauf dieses Jahres bereits 450. Eine stetige Entwicklung zeichnet sich auch bei den Hybridfahrzeugen ab. 2019 wurden 89 Elektrofahrzeuge im Kreis zugelassen, ein Jahr später bereits 259. Bei den Hybridfahrzeugen stiegen die Zulassungen von 2018 173 auf 1410 im laufenden Jahr.
E-Mobilität und ihre Förderung spielt auch im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP eine Rolle. Dort heißt es, Rahmenbendingungen und Fördermaßnahmen sollen darauf ausgerichtet werden, dass Deutschland Leitmarkt für Elektromobilität wird.
Wege vermeiden oder verlagern
Auch auf kommunaler Ebene gibt es Möglichkeiten zur Förderung einer klimaschonenderen Mobilität, sagt Theresa Weinsziehr, Leiterin der Energieagentur Heidekreis. Erstens gehe es darum, Wege zu vermeiden: „Dabei werden Wege so geplant, dass sie gar nicht stattfinden müssen.“ Einkaufsmöglichkeiten werden zum Beispiel wieder ins Zentrum verlegt. Im zweiten Punkt gehe es darum, notwendige Wege zu verlagern und auf klimafreundlichere Verkehrsmittel zurückzugreifen: den Weg zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem E-Bike oder mit dem Bus zurückzulegen oder eben mit dem E-Auto. Das kann auch beim dritten Punkt ins Spiel kommen. „Hierbei geht es darum, wenn Verkehrsmittel genutzt werden, diese zu verbessern.“ Statt Verbrenner eher das Elektrofahrzeug zu nutzen, dass seinen Strom dann allerdings aus regenerativen Energien beziehen sollte.
Die Kommunalpolitik habe die Aufgabe, E-Mobilität zu fördern. „Es gibt die Möglichkeit von integrierten Mobilitätskonzepten und Verkehrsentwicklungsplänen.“ Dabei sollte es um die Frage gehen: Wie soll Mobilität in den kommenden Jahrzehnten aussehen? Das schließe auch die Bereitstellung einer Ladeinfrastruktur mit ein.
Planungen für weitere Ladesäulen
Im Nordkreis bringen sich hier die Stadtwerke ein. Alle drei Versorger betreiben in ihrem Gebiet mehrere Ladesäulen. Die Stadtwerke Munster-Bispingen haben in der vergangenen Woche gerade erst eine Schnellladesäule in Betrieb genommen. Fünf weitere Ladesäulen für Anwohner von Mehrfamilienhäusern sollen außerdem entstehen, so Martin Rettmer, Bereichsleiter Vertrieb. Zu den sieben bestehenden Ladesäulen grundsätzlich weitere einrichten wolle man auch in Schneverdingen, sagt Geschäftsführer Lars Weber. Die Planung hänge aber auch davon ab, ob dafür Fördermöglichkeiten bestünden. Ähnlich sieht es in Soltau aus, auch hier gibt es mögliche weitere Standorte, aber: „Ohne Förderungen lässt sich ein Ladepunkt im Moment nur schwer wirtschaftlich rechnen“, so Fredrik Hoffmann, Leiter Vertrieb energienahe Dienstleistungen