Städtebauförderung: Fünf Millionen Euro für Soltau
Für Helge Röbbert war es der erste öffentliche Termin nach der verlorenen Kommunalwahl und zugleich „die letzte Amtshandlung“ als Chef der Soltauer Stadtverwaltung, wie er sagte. Am gestrigen Montag überreichte ihm die Landesbeauftragte Monika Scherf den Aufnahmebescheid Soltaus in das Programm für städtebaulichen Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen.
Mit der Aufnahme in das Städtebauförderung von Bund und Land plant das Mittelzentrum öffentliche Investitionen von knapp 7,5 Millionen Euro zur Modernisierung der City. Fünf Millionen stellen Bund und Land aus Fördertöpfen des Programms „Lebendige Zentren“ zur Verfügung. Ein Drittel muss die Stadt beisteuern.
"Innenstädte müssen sich attraktiv machen"
„Die Innenstädte müssen aufpassen, dass sie sich attraktiv machen“, sieht die Landesbeauftragte einen Veränderungsprozess, der durch die Coronafolgen mit einer Zunahme des Versand- zu Lasten des stationären Handels an Fahrt gewonnen habe. Es sei wichtig, die Innenstädte weiterzuentwickeln und neue Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Generationen zu schaffen. Das stärke den Einzelhandel und biete Chancen für Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Gleichwohl müsse sich der Einzelhandel den Veränderungen stellen und seinerseits mit Angeboten im Internet präsent sein.
Soltau ist nach Überzeugung Röbberts gut vorbereitet. Grundlage für die Aufnahme war die Vorlage eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek) und einer vorbereitenden Untersuchung, die städtebauliche Problempunkte sowie Entwicklungsziele benennt. Das Isek ist über einen Zeitraum von vier Jahren mit Bürgerbeteiligung entwickelt worden.
Förderzeitraum beträgt zwölf Jahre
Der Geldsegen kommt nicht im Stück, sondern in Tranchen. Zwölf Jahre beträgt der Förderzeitraum. Mit der Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm erhält die Stadt eine erste Förderung in Höhe von 245 000 Euro, die aber noch nicht in konkrete Maßnahmen fließen werden. Zunächst muss im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung ein Sanierungsträger gefunden werden, der in enger Abstimmung mit der Stadt Projekte entwickeln und deren Umsetzung steuern wird. Der Übergabeort am Eingang der Fußgängerzone an der Wilhelmstraße war bewusst gewählt. Wenn demnächst das Volksbankgebäude abgerissen wird und sich dadurch die Möglichkeit einer veränderten Verkehrsführung ergibt, könnte die Neugestaltung des Marktstraßen-Eingangs eines der ersten Projekte sein.
Der Bereich Wilhelmstraße/Fußgängerzone ist ein wichtiger Abschnitt, aber nur eines von zahlreichen Handlungsfeldern. Das festgelegte Sanierungsgebiet der Soltauer Innenstadt umfasst eine Fläche von 27 Hektar.