Bispingen weiht Kita Wirbelwind am Luhetalbad ein

Johann gefällt es bereits im Entdeckerraum. Er lässt sich nicht stören, als (von links) Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis den symbolischen Schlüssel zur Einweihung an Leiterin Melanie Borchers und Gerhard Suder, Geschäftsführer der Lebenshilfe, übergibt. Foto: jul

Der zweieinhalbjährige Johann lässt die Bauklötze durch das schräg liegende Papprohr rollen und freut sich über das ratternde Geräusch. Genauso hat Melanie Borchers es sich vorgestellt: Die Leiterin der Kita Wirbelwind am Luhetalbad will die Kinder zum Entdecken animieren. Ganz so, wie es das Hamburger Raumgestaltungskonzept, nach dem die neue Kindertagesstätte in Bispingen eingerichtet wurde, vorsieht. „Es kommt nicht auf die Hülle an, sondern auf den Inhalt“, sagte sie am gestrigen Dienstag zur Einweihung.

Mit drei Erzieherinnen, einem Erzieher und einer Sozialassistentin hat die Kita-Leiterin vor einer Woche bereits den Betrieb auf rund 370 Quadratmetern mit vier Kindergartenkindern und drei Krippenkindern aufgenommen. Im November kommen weitere sieben Kinder hinzu. Bis zum Februar ist die Aufnahme gestaffelt. Die Krippe ist dann voll ausgelastet. Kindergartenplätze sind noch zu vergeben.

Kinderbetreuung auf "hervorragendes Gleis bringen"

„Ich bin froh, nicht erst 2023/24 eine neue Kita zu eröffnen, sondern jetzt schon“, sagte Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis. Symbolisch überreichte er einen grünen Pappschlüssel. Seit er vor zehn Jahren im Rat begann, sei es ihm ein Anliegen gewesen, die Kinderbetreuung auf ein „hervorragendes Gleis zu bringen“ – und nicht nur die Knappheit zu verwalten.

Er erinnerte bei aller Freude über die Einweihung aber auch an die zuletzt heftigen Diskussionen im Rat zur Standortfrage. Denn nur der provisorische Bau aus 28 ineinander verschachtelten Containern steht am Luhetalbad. Der Rat hat diesen Standort als endgültigen verworfen, aktuell wird die Adresse am Heidjerhaus in Betracht gezogen. Die Entscheidung wird der neue Rat treffen. Der Bürgermeister lobte seine Verwaltung für die Planung und Umsetzung in Rekordzeit.

"Genauso gute Arbeit wie in Haus aus Stein und Beton"

Zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich Gerhard Suder. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe hielt die Container-Lösung nicht nur für funktional, sondern auch schön. „Wir machen hier genauso gute Arbeit wie in einem Haus aus Stein und Beton“, betonte er. Er versicherte den Eltern, dass „wir uns von ganzem Herzen für ihre Kinder engagieren“. Die Kita böte viel Platz, unterstrich Fachbereichsleiterin Andrea Reinecke. Zudem stellte sie die Lage heraus – in direkter Nachbarschaft zum Waldkindergarten, dem Spielplatz und der Natur.

Die Eltern von Johann, Kristin und Philip Buhr aus Steinbeck sind jedenfalls positiv überrascht: Sie waren zuerst skeptisch, freuen sich nun über die schöne Anlage und die schicke Ausstattung.