Corona-Schnelltests: Einzige Apotheke macht weiter
Seit dem 28. Dezember bietet der Munsteraner Apotheker Dr. Alexander Zörner Corona-Schnelltests in der Sonnen-Apotheke an. Seitdem hat er 31 Testungen durchgeführt. „Es ist gut angenommen worden“, sagt Zörner zufrieden. Während der Feiertage sei es schwer gewesen, einen zuverlässigeren PCR-Test zu bekommen, berichtet er von Erfahrungen seiner Kunden. Ein positiver Test sei bislang noch nicht dabei gewesen. Die Terminvergabe in festen Zeitfenstern erfolgt online. Zörner beobachtet, dass die Termine meist kurzfristig gebucht werden.
Es seien vornehmlich zwei Gründe für den 45 Euro teuren Test, dessen Ergebnis binnen 30 Minuten vorliegt. Bei steigenden Zahlen auch in Munster kämen Infektionsfälle im eigenen Familien- oder Bekanntenkreis nun öfter vor, da wolle man abklären, ob man sich angesteckt hat, erläutert Zörner. Ein anderer Grund sei der bevorstehende Besuch bei einer Person der Risikogruppe, die man nicht gefährden wolle.
Wie der Apotheker bereits erwartet hatte, gebe es viel Erklärungsbedarf. Was passiere bei einem positiven Testergebnis konkret, und was müssten sie dann genau machen, seien Fragen, die bei der Testung in dem kleinen Zelt vor der Apotheke zur Sprache kämen. „Die Sorge vor dem Rattenschwanz ist groß, weniger die Sorge um die eigene Gesundheit“, berichtet Zörner. Die Menschen hörten zwar viel über das Virus, doch wenn es einen persönlich treffe, sei es doch etwas anderes. Drei Testungen in der Stunde sei neben dem Alltagsgeschäft noch gut handhabbar, so Zörner. Er habe auch schon Anfragen von Kollegen erhalten, die wissen wollten, wie es ankomme und die Umsetzung laufe.
Einzige Apotheke mit dem Angebot in der Region
In der Region sei ihr keine weitere Apotheke bekannt, die die Corona-Schnelltests anbiete, sagt Doris Seelig, Bezirksvorsitzende im Heidekreis und Celle des Landesapothekerverbands. Der Aufwand mit extra Räumlichkeiten und Personal mit der entsprechenden fachlichen Kompetenz sei relativ groß, gibt sie zu bedenken. „Wir waren zudem unglaublich beschäftigt mit der Ausgabe der FFP2-Masken“, erklärt die Inhaberin der Alten Stadtapotheke Soltau.
Zu Weihnachten sei das Angebot vor dem Hintergrund der Verwandtenbesuche sicher interessant gewesen, die weitere Entwicklung sei schwer einzuschätzen. Aber es sei Bewegung in der Sache. Es gebe Überlegungen, die Tests über Apotheken an die Endverbraucher zu geben, doch noch sei das in der Handhabung des Abstrichs nicht machbar. Zörner will sein Testzelt erst einmal stehen lassen. Er habe keinen Druck, denn auch wenn sich drei Tage mal keiner testen ließe, gebe es noch genug zu tun.