Naturpark-Initiative für eine bewusstere Ressourcen-Nutzung

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Rolf Weber ist Bio-Landwirt auf dem Bauckhof Amelinghausen, einem von zwölf Mitgliedsbetrieben im Nachhaltigkeitsnetzwerk „Aktiv für den Naturpark“. Foto: Annett Melzer

Der Schutz von Natur und Umwelt ist spätestens seit Beginn der 1970er-Jahre ein erstrangiges Thema in Politik und Gesellschaft. Sich häufende Unwetter-Katastrophenmeldungen führten den Menschen die Dringlichkeit von Problemlösungen vor Augen, wissenschaftliche Studien machten die Bedeutung von nachhaltigerem Handeln deutlich, um diesen Prozess zu stoppen, ihn zumindest zu verlangsamen.

Brundlandt-Report bietet Definition

Zu den bekanntesten gehört der Brundlandt-Report, der 1987 eine bis heute gebräuchliche Definition dafür gab: „Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generationen sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält.“

Damit sich Nachhaltigkeit entwickeln kann, braucht es oft politische Entscheidungen, die Rahmenbedingungen für das Entstehen von Märkten schaffen. Mit der Anfang der 1990er-Jahre eingeleiteten Liberalisierung des Strommarkts, dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und dem Ausstieg aus der Kernenergie nach der Fukushima-Reaktorkatastrophe wurde dieser Prozess auf dem Energiemarkt ermöglicht. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums von rund 6 Prozent im Jahr 2000 auf 42 Prozent 2019 gestiegen.

Andere Branchen folgen

Andere Bereiche ziehen nach. In der vergangenen Woche hat der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft ein Positionspapier beschlossen, mit dem sich die Branche zum nachhaltigen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft verpflichtet. Die Versicherungswirtschaft mit Kapitalanlagen von 1,7 Billionen Euro will das Geld ihrer Kunden bis spätestens 2050 klimaneutral anlegen. Dahinter steckt wirtschaftliches Kalkül, denn die finanziellen Folgen des Klimawandels sind für die Branche längst spürbar: jährlich steigende Schäden durch Unwetter und Naturkatastrophen, für die Versicherungen aufkommen müssen.

Nachhaltigkeit und daraus resultierend einen bewussteren Umgang mit Ressourcen und der Umwelt vor Ort will der Naturpark Lüneburger Heide mit der Initiative „Aktiv für den Naturpark“ fördern.