Wrigge: Kein Mathe-Problem am Gymnasium Soltau
Es läuft die dritte volle Woche Schulunterricht nach den Sommerferien, die Schulen haben sich im Szenario „Eingeschränkter Regelbetrieb“ eingespielt. Am Gymnasium Soltau mussten einige Schülerinnen und Schüler etwas länger warten auf ihre erste Mathestunde in diesem Schuljahr. Das sorgte für Unmut seitens der Eltern.
Woran das gelegen hat, erklärt Schulleiter Volker Wrigge. Es habe kurz vor Ferienende eine Reihe von Lehrern gegeben, die aufgrund der Corona-Situation Zuhause bleiben wollten. Es gebe keine verbindlichen Regelungen für Lehrer in einer Risikogruppe, klagt Wrigge. Daher mussten viele intensive Gespräche geführt werden. „Das waren sehr sensible Gespräche, schließlich geht es um Vertrauen“, erläutert der Schulleiter, der die Lehrkräfte auch nicht unter Druck setzen wolle. Mittlerweile seien 88 der 91 Lehrkräfte am Gymnasium wieder an Bord. Ein Kollege arbeite im Homeoffice und zwei weitere in einem Hybrid-Modell, wobei sie eine geteilte Lerngruppe im 14-tägigen Wechsel unterrichten, was bei den Schülern sehr gut ankomme.
Unterricht per Video-Schalte hat begonnen
In dieser Woche habe der Mathelehrer im Homeoffice mit dem Unterricht per Video-Schalte begonnen, führt Wrigge aus. Während der Lehrer von Zuhause live in den Unterricht übertragen wird, sitzen die Schüler in ihrem Klassenraum, in der Mittelstufe noch unter Aufsicht. Technisch funktioniere das dank starker Leitungen einwandfrei.
Nach einer Findungsphase habe es sich nun eingespielt. Es gebe 100 Prozent Mathe-Unterricht und auch sonst keinerlei Einschränkungen, versichert Wrigge. „Ganz normal kann es in Zeiten einer Pandemie auch nicht laufen“, sagt er.
"Beschwerden waren überschaubar"
Dass es nicht alles von Anfang an gut läuft, sei in diesen Zeiten doch verständlich, findet die Schulelternratsvorsitzende Henriette Forche. Bei ihr hätten sich zwar einige Eltern wegen des ausgefallenen Mathe-Unterrichts beschwert, „das war aber überschaubar“, so die Elternsprecherin. Es sei mit der Video-Übertragung eine gute Regelung gefunden worden, findet sie. Sie sei froh, dass es überhaupt wieder läuft, da müssten Pläne auch mal angepasst werden.
Grundsätzlich sei man aber gut in das neue Schuljahr gestartet und die Schüler halten sich erfreulicherweise an die Maskenpflicht, so Wrigge. Er hätte sich die Vorgaben vom Kultusministerium früher gewünscht, denn „wir können nicht hexen“. Die Einschulungen der fünften Klassen im kleineren Rahmen des Klassenverbandes seien in dieser Coronabedingten Form sogar schöner als vorher, „viel familiärer“, und würden möglicherweise auch in der Zeit nach Corona so abgehalten.