Heidschnucken in Soltau hautnah erleben

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Noch etwas scheu sind die Tiere der Soltauer Heidschnuckenschäferei, die Wilfried Worch-Rohweder (links) und Schäfer Matthias Schüler ab August den Urlaubern im Wacholderpark zeigen werden. Foto: at

VON ANJA TRAPPE

Soltau. Heidschnucken gucken können bald auch die Soltauer und ihre Gäste. Ab Anfang August gibt es täglich den Eintrieb der Tiere auf der Heidefläche des Soltauer Wacholderparks. Die Fläche sei dafür gut vorbereitet, freut sich Wilfried Worch-Rohweder. Der Soltauer, Anwalt, Museumsbetreiber, Pilgerhausvermieter und auch sonst großen Projekten nicht abgeneigt, hat die Heidschnuckenschäferei aufgebaut. Vor Jahren schon hat er die Anlage der fünf Hektar großen Heidefläche des Wacholderparks noch als SPD-Mitglied mitinitiiert. Im Frühjahr wurden auf der städtischen Fläche zahlreiche Bäume gefällt, so sieht es noch kahl aus: „Aber wir erwarten eine wunderbare Heideblüte“, sagt Worch-Rohweder. Die Heide habe gut angesetzt. „Wir wollen auch den Soltauern in Erinnerung bringen, dass sie so eine schöne Heidefläche haben.“

Hausschäfer ist Matthias Schüler, dem die fast 50 Berufsjahre im Freien zwischen Harz und Heide ins Gesicht gezeichnet sind. Bis vor gut einem Jahr betreute er die Schnuckenherde in Neuenkirchen, nahm als Abschiedsgeschenk die Ehrung für den besten Bock, für „Mister Müden 2019“, mit in seinen Unruhestand. Denn sein Beruf lässt ihn nicht los. Ohne Schafe könne er nicht, sagt er. Als nächstes muss er sich deshalb wieder einen Hütehund, einen Border Collie, zulegen, um die Herde im Wacholderpark gut im Zaum halten zu können.

In Neuenkirchen gibt es mit dem täglichen Heidschnuckeneintrieb am Schäferhof ein ähnliches Angebot in der Touristenzeit. Von den Erfahrungen wollen Worch-Rohweder und Schüler für Soltau profitieren. Denn wie am Schäferhof auch, soll es am Schafstall im Wacholderpark nicht nur Informationen, sondern auch Kleinigkeiten rund um Salz, Heidschnucke und Biene zu kaufen geben. Das übernimmt Helma Schüler, des Schäfers Frau.

35 Heidschnucken werden zunächst beim Eintrieb zu sehen sein, hinzu kommen einige Burenziegen, die Worch-Rohweder vom Verein Naturschutzpark bekommt. Die Herde der Soltauer Heidschnuckenschäferei ist allerdings schon etwas größer, sie steht zurzeit auf einer Fläche An der Weide in Soltau. Und auch für diese Fläche hat Worch-Rohweder einen Plan: ökologisch aufwerten will er sie durch extensive Beweidung, seltene Vogelarten ansiedeln. Vor dem Wolf – „alle zwei Tage höre ich da von einem Vorfall“, sagt Schäfer Schüler – schützt die Herde ein entsprechend hoher Elektrozaun. Am Wacholderpark sollen die Tiere nachts im Schafstall sicher stehen. Der Eintrieb findet vom 1. August bis 13. September täglich um 17 Uhr statt. Das Zuschauen ist kostenlos.