Vier Klassen im Norden des Heidekreises in Quarantäne
Die Corona-Pandemie hält auch den Heidekreis weiter in Atem: Seit dem gestrigen Montag gibt es 18 weitere Infektionsfälle. Zudem wurde für mehrere Klassen verschiedener Schulen eine Quarantäne angeordnet.
Schon am Freitag war die Oberschule Soltau mit einer Klasse mit 20 Schülern im 9. Jahrgang betroffen. Ebenfalls in Quarantäne wurde ein ganzer Jahrgang der Oberschule Walsrode geschickt, dort sind es 150 Schüler der 9. Klassen.
Seit dem gestrigen Montag ist an der Oberschule Soltau eine weitere Klasse im 7. Jahrgang betroffen, außerdem meldet die Schule auf ihrer Homepage, dass auch weitere einzelne Schülerinnen und Schüler zu Hause bleiben müssen. Außerdem steht eine Klasse der Wilhelm-Busch-Schule in Soltau, eine Grundschule, unter Quarantäne sowie eine Klasse der KGS Schneverdingen.
Häusliche Quarantäne bedeutet für die Schüler, dass sie zu Hause bleiben müssen, die Wohnung nicht verlassen dürfen und Abstand zu ihren Angehörigen halten sollen. Die Angehörigen gelten in dem Fall aber als Kontaktpersonen 2. Grades. Sie stehen nicht unter Quarantäne.
Dennoch soll im Rahmen der Möglichkeiten auch für diese Schüler der Unterricht weiterlaufen. Die Oberschule Soltau setzt auf Homelearning, wie Schulleiterin Svenja Raßmann erläuterte. Aber auch das müsse organisiert werden, „Da müssen wir umstrukturieren, um den Schulbetrieb am Laufen zu halten“, erklärte sie.
Die Wilhelm-Busch-Schule weiß seit Sonnabend von einem bestätigten Fall an der Schule. Landesschulbehörde, Gesundheitsamt und die Elternschaft stünden vor großen Herausforderungen, betonte Schulleiter Olaf Steiner. Die Schule tue alles, um die Familien und Behörden zu unterstützen.
Zehn Stunden mit Maske
Angesichts der weiter zunehmenden Fälle bereiten sich aber alle Schulen auf den Unterricht in einer Krisensituation vor beziehungsweise setzen bereits verschärfte Vorgaben um. Insbesondere die Maskenpflicht galt es am gestrigen Montag durchzusetzen. „Diese klaren Vorgaben der Landesregierung begrüßen wir“, erklärte KGS-Schulleiter Mani Taghi-Khani. Dennoch gab es in der Umsetzung zunächst noch Unklarheiten: „Schüler, die beispielsweise aus Neuenkirchen oder Bispingen kommen, müssten eigentlich von morgens um 7 Uhr im Bus bis sie nachmittags nach Hause fahren ununterbrochen die Maske tragen“, schildert er einen Zehnstunden-Tag. Mittlerweile sei in Absprache mit dem Kultusministerium zumindest festgelegt, dass die Masken zum Essen und Trinken kurz abgenommen werden dürfen, zudem auch wenn die Pause aufgrund der Witterung im Klassenraum stattfindet: „Dann machen wir die Fenster weit auf und die Schüler dürfen kurz die Masken abnehmen.“
Sieben Menschen im HKK
Von den 18 neuen Fällen, die seit dem gestrigen Montag im Heidekreis aufgetreten sind, wurden neun in Soltau, drei in Walsrode, zwei in Schneverdingen und jeweils einer in Bispingen, Ahlden, Munster und im gemeindefreien Bezirk Osterheide registriert. Laut Landkreis handelt es sich um ganz verschiedene Arten der Ansteckung. Manche hätten sich in der Familie, andere bei Feiern angesteckt. „Zudem lassen sich diverse Infektionsquellen nicht benennen.“ Insgesamt sind im Heidekreis nun 316 Menschen erkrankt. 13 gelten als genesen, aktuell sind 151 Menschen im Landkreis infiziert. Mittlerweile werden sieben Menschen im Heidekreis-Klinikum behandelt, davon werden drei intensivmedizinisch betreut. Die 7-Tagesizidenz liegt mit Stand Montag, 9 Uhr bei 73,9.