Grüne: Global denken, lokal handeln
Global denken, lokal handeln. Die Grünen in Soltau wollen nach diesem Motto das Leben in der Stadt so gestalten, dass sich die Zukunft auch für die nächste Generation darstellen lasse. Dafür haben sie ein neunseitiges Wahlprogramm erarbeitet, das Themen wie Umwelt, Mobilität, Landwirtschaft, Tierschutz, Bildung sowie kommunale Sozial- und Wirtschaftspolitik beinhaltet. Sieben Kandidaten treten für die Grünen in den beiden Wahlbezirken Soltaus an.
Solar, so Oliver Arp, sei endlich auch ein Thema in Niedersachsen und könne daher nun auch als Thema für die Stadt angegangen werden. Er wie Brian Weber und Jesika Jarzina seien „neu und hoch motiviert“ bei den Grünen dabei. Jarzina sieht durchaus Maßnahmen für den Verkehrswandel, die vor Ort mit auf den Weg gebracht werden könnten. Dazu gehöre die Bahnstrecke nach Lüneburg, aber auch eine gute Bahnanbindung nach Celle und Hamburg: „Wir müssen den Menschen die Möglichkeit geben, den Bahnverkehr zu nutzen.“ Eine gute Bahnanbindung habe auch einen wirtschaftlichen Vorteil für Soltau, sei für Fachkräfte wichtig und klimarelevant: Dafür müsse sich eine Stadt intensiv einsetzen, findet Arp. Jarzina zählt aber auch den Busverkehr hinzu, der allerdings Angelegenheit des Landkreises ist. Auch witterungsbeständige Fahrradboxen nennt sie als Ziel, um das Radfahren attraktiver zu gestalten. Insgesamt brauche es für Soltau ein Radwegekonzept.
Klimamodell lässt keinen Interpretationsspielraum
Weber findet zudem, dass Ladestationen in der Stadt fehlten, ein vernünftiger Netzausbau dazu gehöre und möglicherweise auch das Speichern von Energie ein Thema sei, das eine Stadt zumindest wahrnehmen sollte: „Das Thema Energie ist ein wichtiges Anliegen, das Klimamodell lässt keinen Interpretationsspielraum“, sagt Arp. Daher sollte jedes Vorhaben im Stadtrat auf Klimarelevanz geprüft werden.
Dazu gehöre auch die Idee eines Solarkatasters, das Flächen aufzeige, die für Solarenergie genutzt werden könnten. Die Stadt sei da in der Pflicht, könnte vielleicht sogar Betreiber sein.
Für den Erhalt der Waldflächen an der A7, die bislang für Gewerbe vorgesehen sind, spricht sich Dietrich Wiedemann aus. Die Ausgleichsflächen, die man für die Abholzung nachweisen müsse, werde man nicht finden. Für die Fläche an der A7 gebe es auch keinen Kompromiss. Bundesweit und in Soltau müsse es darum gehen, jede Waldfläche zu erhalten. Und die Wirtschaft, findet Kandidat Arp, stehe dem positiv gegenüber.
Auch, wenn Kommunen untereinander um den besten Wirtschaftsstandort konkurrierten, müsse irgendeine von ihnen schließlich beginnen, Standards setzen und beachten, findet Christian Wüstenberg. Die Standards könnten in der Innenentwicklung sowohl für Wohnungsbau als auch für Gewerbe festgelegt werden.
Die Stadt, so die Grünen, müsse ein lebenswerter Ort werden. Dazu gehört für Wüstenberg beispielsweise auch der Tierschutz, mit verpflichtenden Kastrationen von Katzen, die Stärkung der bäuerlichen Tierhaltung. Aber auch geschlechtergerechte Sprache im behördlichen Umfeld gehört für die Grünen dazu. Und zur Sportförderung gehört für die Grünen nicht nur das Bereitstellen von Bolzplätzen, sondern auch, das Bewegungsbedürfnis von Frauen im Blick zu haben.
In Sachen Bürgermeisterkandidatur in Soltau halten sich die Grünen, wie auch die anderen Parteien, mit einer Empfehlung zurück – bis auf Dietrich Wiedemann. Das Stadtratsmitglied spricht sich für den Bewerber Olaf Klang aus.
Für die Grünen treten sieben Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum Stadtrat Soltau am 12. September an.
Im Wahlbereich I steht Christian Wüstenberg auf Platz 1, gefolgt von Oliver Arp und Brian Weber.
Im Wahlbereich II steht Jesika Jarzina auf Platz 1, gefolgt von Dietrich Wiedemann, Udo Seefeld und Lutz Tobias.