Angeschobene Dinge weiter begleiten
Christina Fleckenstein ist als Amtsinhaberin eine der dreivKandidaten, die sich um das Bürgermeisteramt in Munster bewerben. „Das Amt hat mir viel Freude bereitet“, sagt die seit 2014 amtierende SPD-Politikerin und bemerkt im selben Atemzug, dass es auch fordernd sei. Sie nimmt das Rennen auf gegen Ulf-Marcus Grube (CDU) und Dirk Sobczak (unabhängig).
Die 55-Jährige hat viele Dinge angeschoben, die sie in einer zweiten Amtszeit weiter begleiten will und nennt beispielhaft den Schulbau in Breloh und das geplante neue Feuerwehrhaus in Munster als große Projekte. Dabei verhehlt sie nicht, dass sie selbst gegen den Neubau in Bre- loh war, weil ihrer Meinung nach die Schule ins Zentrum gehört hätte. Aber der Rat habe eben anders entschieden. Jetzt freue sie sich über die Fertigstellung, nachdem am 11. August der erste Spatenstich erfolgen werde. Aber auch viele „kleine Dinge“ haben die Stadt voran- gebracht.
Viele Gespräche waren nötig, um das Panzermuseum umgestalten zu können. Sie sei er- freut über die Millionenzusage aus dem Verteidigungsministerium, mit der das „Aushängeschild von Munster“ mit seinen 120.000 Besuchern pro Jahr weiterentwickelt werden könne. Wichtig in ihren Augen ist, dass ein Bürgermeister auch Chef der Verwaltung ist, in Munster sind das 150 Angestellte. „Das kann ich gut“, bringt sie sich als „Urgewächs der Verwaltung“ in Stellung. Denn sie hat nach dem Besuch der Hauptschule in Munster und der Berufsfachschule Wirtschaft in Soltau ab Februar 1984 Verwaltungsfachangestellte beim Landkreis Soltau-Fallingbostel gelernt. Nach diversen Stationen im Kreishaus hat sie sich über den Angestelltenlehrgang II 1991 für den gehobenen Dienst qualifiziert.
Im Rechtsamt hat sie teilweise den Landkreis allein vorm Verwaltungsgericht vertreten, wechselte dann in die Kämmerei, wo sie die Euro-Umstellung und die Einführung der Doppik umgesetzt hat. Als Bürgermeisterin übe sie aber auch ein politisches Amt aus, sie sei qua Amt Mitglied des Rates und müsse sachgerechte Entscheidungen vorbereiten. Fleckenstein nennt beispielhaft die Frage der Straßenausbaubeiträge. Und drittens müsse sie die Stadt auch repräsentieren. Von einigen Bürgern werde zwar vermisst, dass sie nicht noch mehr in der Öffentlichkeit auftritt, doch das scheitere oft an Zeitproblemen.
Integrationslotsen sind große Hilfen in der Stadt
„Besonders stolz bin ich darauf, wie wir mit der Flüchtlingskrise umgegangen sind“, weist sie darauf hin, dass Munster damit angefangen habe, ehrenamtliche Integrationslotsen auszubilden. In der Hochphase seien diese eine ganz große Hilfe für die Stadt, das Sozialamt und die Menschen selbst gewesen. „Der Kern ist auch heute noch aktiv“, freut sich Fleckenstein.
Für die Zukunft ist der Bürgermeisterin die Innenstadtsanierung wichtig. Dort müsse die Aufenthaltsqualität verbessert werden, ein Sanierungskonzept mit Bevölkerung und Anliegern entwickelt werden. Erfahrungen, wie sie Fleckenstein im Bereich der Verwaltung, die sie von der Pike auf kennengelernt hat, gemacht hat, kann die 55-Jährige auch im Bereich der Politik aufweisen. 1992 ist sie in die SPD eingetreten, hat dort im Vorstand mitgearbeitet und 1996 erstmals für den Rat kandidiert. Zweimal ist sie über die Liste gewählt worden, 2006 dann nicht, dafür im Laufe der Wahlperiode nachgerückt. 2011 wurde sie abermals in den Rat gewählt, um dann nach dem Sieg bei der Bürgermeisterwahl 2014 das Mandat wieder abzugeben.
Fleckenstein, die in Achim geboren wurde, aber bereits seit 1967 in Munster lebt, ist in zweiter Ehe seit acht Jahren mit ihrem Mann Jürgen, einem Soldaten, verheiratet. Dienstlich begründet war es eine Wochenendbeziehung, die seit Mai ein Ende hat, da er nach Munster versetzt wurde.