Thema Flächenverbrauch

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Einer der großen Entwicklungsstränge unserer Zeit ist die sogenannte Urbanisierung, die Verstädterung der Siedlungsräume. Der Heidekreis erlebt diese Entwicklung als Suburbanisierung, indem nämlich immer mehr Menschen im ländlichen Raum, aber immer noch relativ nah an der Metropole Hamburg, leben wollen. Corona hat die Situation noch verschärft, wie eine BZ-Recherche bestätigt hat. So haben Immobilienmakler und auch Zugezogene bestätigt, dass die Pandemie und die Enge der Stadt die Menschen aufs Land treiben.

Das bringt Herausforderungen mit sich, da zum einen der Mobilitätsbedarf der Pendler bedient werden muss, aber auch die Frage nach dem Wie des Bauens in den Vordergrund rückt. Wie energieeffizient muss es mindestens sein, wie viel Voltaik oder Geothermik muss errichtet werden, um den Energiebedarf zu senken?

Hohe Mieten in der Stadt befeuern Bauboom auf dem Land

Auch der Wohnungsmarkt wird enger und zugleich teurer. Im nördlichen Heidekreis wird deshalb gebaut. Dabei wollen die Menschen deutlich mehr Wohnraum, als ihnen noch vor 50 Jahren zur Verfügung stand. In Schneverdingen wird deshalb mit dem Ziel immer weiter Bauland ausgewiesen, die Bevölkerungszahl nicht zu steigern, sondern schlichtweg halten zu können. Und wie stellen sich Politiker generell Stadtplanung vor in einer Zeit, in der Energie, Barrierefreiheit, Mobilität und Logistik sowie die Attraktivität einer Kommune als Wohn- und Wirtschaftsraum mitbedacht werden will?

Doch auch die Ausweisung von Bauland selbst ist bereits zur Streitfrage geworden, denn meist handelt es sich um Agrar- oder Forstflächen, die überbaut werden, sodass ein Streit entbrannt ist über die Frage, ob das Bauen nicht schärfer reguliert werden müsse. Mehr- versus Einfamilienhäuser und Innenstadtverdichtung versus Dorfentwicklung, so die Positionen, die in Hamburg etwa schon zur Forderung nach dem Verbot für den Bau von Einfamilienhäusern geführt hat.