Von Danwitz zur Broschüre: 
„Fakten, die keine sind“

Heidekreis. Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Karl-Ludwig von Danwitz sieht in der Intensität der Diskussion über die Entscheidung zum Standort für ein neues Krankenhaus, „dass sich die Menschen in unserem Landkreis sehr wohl für die Vorgänge in der Politik interessieren, aber enttäuscht sind vom Umgang – insbesondere der Kreispolitik – mit den Bürgerinnen und Bürgern“. Ein Bürgerbegehren verhelfe zur Klärung des Bürgerwillens. Der Tonfall, wie über den Entscheid gesprochen werde, entsetze ihn. Es gehe um Fakten und eine sachliche Auseinandersetzung.

Nach Abgleich des Trinovis-Gutachtens mit der Broschüre des HKK „Neubau:heidjer“ habe ihn die Aussage des Klinikchefs Dr. Achim Rogge überrascht, es sei gar nicht erwünscht, Patientenströme aus anderen Landkreisen zu erzeugen, und es sei die Politik gewesen, die gefordert habe, die Patientenströme auch aus anderen Landkreisen zu berücksichtigen. „Dieser Faktor ‚Patientenströme gesamt‘ ist immer als maßgeblicher Punkt in der Entscheidung für den Standort F4 Fallingbostel genannt worden“, so von Danwitz. Der Kreistag habe nicht gefordert, den Faktor „Patientenströme gesamt“ aufzunehmen, deutet von Danwitz an, dass Rogge demnach ein anderes politisches Gremium oder eine politische Interessengruppe gemeint haben müsse, die den Patiententourismus aus Nachbarkreisen gefördert sehen wollte.

Zudem verweist der Landtagsabgeordnete darauf, dass eine
Erixx-Haltestelle am Standort F4 so gut wie ausgeschlossen sei. Die Deutsche Bahn habe kein Interesse. Taktung und die Kostenfrage machten ein solches Projekt nahezu unmöglich: „Dieser in der Broschüre genannte Punkt suggeriert Fakten, die keine sind.“ Nicht zuletzt hält der Politiker einige Berechnungen des Trionovis-Gutachtens für „nicht schlüssig“ und verweist beispielhaft auf die Angabe der Fahrtzeit von Schneverdingen ins Krankenhaus Rotenburg, das mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 43,5 km/h angefahren werde (29 km in 40 Minuten). In dem Zusammenhang hatte die Böhme-Zeitung mit mehreren Tests zu Berufsverkehrszeiten 30 Minuten (von der Max-Oertz-Straße aus) ermittelt. Von Danwitz wirbt vor dem Hintergrund der fehlenden Nachvollziehbarkeit von Zahlen und Fakten für ein eine Unterstützung des Bürgerentscheids. bz

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