Lesermeinung: Für mehr Transparenz stimmen

Der Druck auf die HKK-Verantwortlichen muss groß sein, wenn sie jetzt noch – knapp vier Wochen vor dem Bürgerentscheid – „das“ Gutachten veröffentlichen. Ok, „ein paar wenige“ Stellen nicht, weil dort „Geheimnisse“ stehen. Somit sind von angeblich ca. 400 Seiten des Gutachtens am Ende wieder nur „schlappe“ 56 Seiten „öffentlich“. Für diejenigen, die keine Zeit für das gesamte Dokument haben: auf Seite 34 ist Ende, da steht die eineinhalbseitige Zusammenfassung – das sollte gehen, oder? Achten Sie beim Lesen bitte auf die sich wiederholenden Satzteile „unabhängig vom Versorgungsbedarf und Wettbewerb“ (Zeile 2) oder „unabhängig von der regionalen Wettbewerbssituation“ (Zeile 19).

Die „Optimalität“ des Standortes F4 wurde also ohne Betrachtung der Konkurrenz in der Umgebung gefunden? Das ist „krass“. Es erleichtert die Überzeugungsarbeit im Aufsichtsrat und im Kreisparlament erheblich, hat aber leider nur wenig mit der Realität zu tun. Eigentlich ist allgemein bekannt, dass eine einfache Lösung für ein komplexes Problem meist nur ein Fehler ist. Wenn das weder in dem einen noch in dem anderen Gremium erkannt und zumindest geprüft wird, fragt sich der Bürger, ob diese Gremien ihrem Auftrag wirklich gerecht werden. Wer weitere Zeit hat, kann sich natürlich auch gerne noch die Architekten-Information („Auflassung“, 11/2020) anschauen. Dort sieht man auf Seite 4, dass das Grundstück F4 nicht an die B 209/Düshorner Straße reicht. Circa vier Hektar der 12.7 Hektar sind eigentlich nicht frei planbar. Irgendwie erwartet man, dass so etwas auffällt. Vor allem könnte diese Nähe zur Bahn wirklich „fatal“ werden, da das „F4-Krankenhaus an der Bahn“ eine Erwachsenenpsychiatrie bekommt.

Das Kap. 4.2.4 „Digitalisierung“ ist spannend. Explizit wird genannt, dass jedes Patientenzimmer W-Lan für medizinische als auch Streamingdienste erhält. Um 20.15 Uhr gibt es dann im TV das EKG aus dem Nachbarzimmer. Patientendaten in der Cloud? Da müssen Experten ran. Wärme und Strom kommt wenig innovativ aus zwei Gaskraftwerken (BHKW). Der Walsroder Fridays-for-Future-Kopf Bjarne G. findet das super – er will ja auch zukünftig demonstrieren können. Am 18. April können Sie mit einem Ja unterstützen, dass das HKK besser und transparenter wird. Nutzen Sie Ihre Wahlmöglichkeit für ein besseres HKK-Konzept. Ihre Ja-Stimme ist wichtig!

Dr. Claus Eikemeier, Soltau

Lesermeinung