Lesermeinungen: Jetzt in die Jugend investieren
Zu "Bürgerbegehren zum HKK-Standort gekippt", BZ vom 17. November 2020
Während wir uns noch verwundert die Augen über einen Trump reiben, der ein Wahlergebnis nicht anerkennen möchte, wird vor unserer Tür eine Wahl gleich einmal komplett gekippt. Das Ergebnis könnte ja unangenehm werden. Landkreis und Heidekreis-Klinikum haben es zum zweiten Mal geschafft, ein eindeutiges Votum der Bürger erfolgreich abzuwehren. Damit wird deutlich unterstrichen, wie viel eine Stimme im Heidekreis Wert ist. Der Kommentar von Anja Trappe stimmt mich versöhnlich: „Denn mit dem Blick auf die Schuldenentwicklung des Heidekreises muss man sich diese Investition vielleicht sowieso sparen.“ Wenn wir uns nicht über den zentralen Standort unseres Klinikums streiten müssten, könnte man glauben, dass die Pandemie zur Zeit unser größtes Problem ist. Daran möchte ich dem Landkreis erinnern. Wenn dieser Sturm über den Heidekreis gefegt ist, oder weiter dauerhaft fegen sollte, müssen wir uns alle neu sortieren und schauen, wo die tatsächlich größten finanziellen Bedarfe sind.
Vielleicht stellen wir dann fest, dass es dringendere Probleme gibt, als zwei funktionierende (aber subventionierte) Klinikstandorte im Süden des Landkreises zusammenzulegen. Unsere Kinder, die dann mindestens zwei Schuljahre im Ausnahmezustand überstanden haben, werden dann unsere volle Unterstützung benötigen. Obwohl Lehrer, Eltern und natürlich auch die Kinder versucht haben, das Beste aus dieser Situation zu machen, stehen sie am Ende ziemlich verloren da. Denn weitere Ausbildung ist abseits der Handwerksbetriebe zur Zeit nahezu unmöglich. Gegen dieses Problem einer verlorenen Generation fühlt sich die Planung eines Klinikums mit Einzelzimmern plus Luxusbeherbergung für Privatpatienten ziemlich banal an. Zieht die Notbremse, rauft Euch zusammen, schafft Frieden und nehmt Euch gemeinsam unserer tatsächlichen Probleme an. Wenn wir jetzt in die Jugend investieren, haben wir eine Chance, dass diese Generation in naher Zukunft eine Klinik auch ohne Landesmittel stemmen kann.
Lars Höppner, Heber
Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen
Zu "Bürgerbegehren zum HKK-Standort gekippt", BZ vom 17. November 2020
Herr Ostermann, ich glaube jetzt ist die Zeit gekommen, das Sie Ihr Amt zur Verfügung stellen sollten. Grund dafür ist nicht das von Ihnen eingeholte Gutachten gegen die Rechtmäßigkeit des Bürgerentscheides, sondern dass Sie nicht sofort nach Bekanntwerden, den Betreibern des Bürgerentscheides das Gutachten zugänglich gemacht haben. Die Rücktrittsforderung wird noch gefestigt durch Ihre verfehlte Informationspolitik und der Umgang mit Andersdenkenden.
12 000 Stimmen, die auf demokratischem Wege abgegeben wurden, werden von Ihnen, unter Vorwand des Gutachtens, ignoriert. Da ich annehme, dass hinter Ihnen Leute stehen, die Sie antreiben, empfehle ich auch diesen Personen einen sofortigen Rückzug aus dem politischen Geschäft, damit sie nicht noch mehr Unheil anrichten können. Es ist an der Zeit, dass jetzt Personen antreten, die mit Augenmaß und Verstand das Auseinanderfallen das Heidekreises verhindern müssen. Eine Politik „Augen zu und durch“ ist nicht mehr angebracht.
Günter Schulz, Soltau