Lesermeinung: Für regionale klinische Grundversorgung

Zur HKK-Diskussion

O Herr, gib uns unseren alten Kreis Soltau zurück. Der Fall HKK ist jetzt schon ein Fall unendlicher Steuerverschwendung. Wenn ich allein an die Zahl der bisher erstellten Gutachten denke, wird mir ganz schwindelig. Und dabei wussten schon unsere Altvorderen: „Wess Brot ich ess, des Lied ich sing“. Wer glaubt schon noch an unabhängige Gutachter. Und die Krönung ist das Gutachten zum Bürgerbegehren. Wer wundert sich da noch über Politikverdrossenheit und AfD-Wähler. Und dann noch diese Anzeige wegen Urkundenfälschung. Was soll das? „Hirn einschalten und den gesunden Menschenverstand!“ Wann verstehen unsere Provinzpolitiker endlich, das neue HKK ist ein Millionen verschlingender Wunschtraum einiger Weniger. Die Südkreisler sind in einer halben Stunde in der Uniklinik Hannover, warum sollten die nach Fallingbostel fahren? Vom weiteren Umfeld ganz zu schweigen.

Wir brauchen eine regionale klinische Grund- und Erstversorgung und nichts anderes. Alles andere sind Hirngespinste von Weihnachtsmännern, Leuten aus dem Westen und Möchtegernklinikchefs. Wer einmal während der vielen Umstrukturierungen nichtsahnend ins Krankenhaus Soltau eingeliefert wurde, dann im RTW von Soltau nach Walsrode verbracht wurde, um sich dann mitten in der Nacht von zuhause abholen lassen müssen, weiß, wovon ich rede. Ein wesentlicher Faktor wirtschaftlichen Denkens sind ja wohl die Kunden, die Patienten, die man besser nicht außer Acht lässt. Als man eine in Soltau gut und wirtschaftlich funktionierende Kinderklinik mit Entbindungsstation einfach nach Walsrode verlegte, hätte ein Blick auf die Landkarte genügt, um einzusehen, dass das nicht gut gehen kann. Wer sollte da schon nach Walsrode fahren, wenn Buchholz, Rotenburg oder Uelzen viel näher liegen?

Wir brauchen keinen Berlin­airport im Heidekreis. Wir brauchen eine ordentliche regionale klinische Grund- und Erstversorgung und das geht auch wirtschaftlich. Schickt die Herren Möchtegerngroßklinik – Weihnachtsmann und Westen – endlich nach Hause! Dort können sie dann, um mit Loriot zu sprechen, palettenweise Senf einkaufen, vielleicht kriegen sie das ja hin. Hirn einschalten und den gesunden Menschenverstand! So schwer ist das doch nicht.

Jürgen Dreyer, Soltau

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