HKK: Nordkreis-CDU fordert erneute Prüfung von Dorfmark

Von Anja Trappe

Soltau. Die Akzeptanz für ein neues, zentrales Heidekreis-Klinikum hängt deutlich von seinem Standort ab. Das ist einer der Punkte, den Kreistagsabgeordnete aus dem Nordkreis als ausschlaggebend herausgearbeitet haben. „Die Akzeptanz ist nicht gegeben, wenn der Standort weiter als Dorfmark liegt und schon gar nicht südlich von Bad Fallingbostel“, erklärte Silke Thorey-Elbers am gestrigen Freitag. „Bei fehlender Akzeptanz ist auch die vorgelegte Wirtschaftlichkeitsberechnung nicht haltbar.“

22 Vertreter der CDU, BU, FDP und Grünen haben über die jüngsten Entwicklungen rund um den geplanten Neubau beraten. SPD-Abgeordnete seien nicht anwesend gewesen. Laut Heidi Schörken, die ebenfalls für die CDU im Kreistag sitzt, sei zudem über das Zustandekommen des Standortvorschlags gesprochen worden. Von den Gutachten der beauftragten Unternehmen Archimeda und Trinovis habe HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge die Beratungsgrundlagen für die Kreistagsmitglieder extrahiert. Niemand habe die weiteren Zahlen gesehen. „Insofern hält der Geschäftsführer den Standort für den geeignetsten. Wir als Politik müssen aber den Menschen in den Mittelpunkt stellen.“

Die CDU fordert nun, dass der Standort Dorfmark in allen Punkten noch einmal geprüft wird, zumal verschiedene Aussagen der Bewertungsmatrix zu hinterfragen seien. Auch die Frage der Grundstücksverfügbarkeit müsse geprüft werden, wie auch die Frage der Finanzierung. Inzwischen hat – auf Anforderung der CDU – der Landkreis eine weitere Kostenaufstellung vorgelegt. Nach dieser Schätzung liegt die Gesamtsumme für den Bau des Klinikums bei 195 Millionen Euro. Nicht eingerechnet, so die CDU, sei die Baukostensteigerung. Die Politiker gehen eher von 295 Millionen Euro aus. Nach Abzug möglicher Fördermittel müsste der Kreis 162 Millionen Euro finanzieren.

Für ihren Kreistagskollegen Dr. Karl-Ludwig von Danwitz spielt im Hinblick auf die Kosten daher die Qualität des künftigen Klinikums, aber eben auch die Akzeptanz des Standorts die wichtigste Rolle. Ob man sich den Neubau überhaupt leisten könne, daran, so von Danwitz, müssten auch die Kreistagsabgeordneten aus dem Südkreis ein großes Interesse haben. Die Kreistagsfraktion der CDU tagt dazu noch einmal vor der Sitzung des Kreis-Bauausschusses, die für den 18. Juni terminiert ist. Und die Nordkreisabgeordneten sehen die Kreistagssitzung am 26. Juni nicht als letzte Entscheidungsmöglichkeit. Auch eine außerordentliche Kreistagssitzung sei danach möglich.

Anja Trappe