„Neues HKK nur am Standort Bad Fallingbostel umsetzbar“

Bad Fallingbostel. „Ein neues, modernes und zentrales Klinikum ist ausschließlich in der Kreisstadt realisierbar. Es müssen Fristen eingehalten werden, die für einen anderen Standort, egal ob Dorfmark oder anderswo, nicht mehr eingehalten werden können. Ohne Zuschuss vom Land gibt es definitiv kein neues Krankenhaus“, so der Landkreis Heidekreis in einer Pressemitteilung vom Freitag.

„Für den Neubau sind vom Land Niedersachsen 130 Millionen Euro Zuschuss zuzüglich Mehrwertsteuer in Aussicht gestellt worden. Das Sozialministerium in Hannover und der für die Vergabe der Zuschüsse zuständige Planungsausschuss haben Fristen gesetzt. Die Förderantragsunterlage Bau (FU-Bau) ist bis zum 30. September 2021 vorzulegen. Für die Vorbereitung der Unterlagen werden 15 Monate benötigt. An der Abarbeitung wird schon seit dem 1. Juli gearbeitet. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist für einen anderen Standort als dem vom Kreistag beschlossenen Standort F4 westlich von Bad Fallingbostel diese Frist nicht mehr einzuhalten“, argumentiert die Kreisverwaltung.

Die FU-Bau sei ein komplett genehmigungsfähiges Neubaukonzept, inklusive der gestaltenden, funktionalen, technischen Planung des Gebäudes durch ein Architektenbüro mit einer verlässlichen Kostenaufstellung. Am 24. Juli sei der europaweite Realisierungswettbewerb zum Bau des Gesamtklinikums im Heidekreis gestartet. Die weiteren Verfahrensschritte:

Teilnahmewettbewerb:

Im ersten Verfahrensschritt werden im Rahmen eines sogenannten Teilnahmewettbewerbes geeignete Büros für die anspruchsvolle Planungsaufgabe ausgewählt. Die Auswahl erfolge bis Ende September anhand von Erfahrungen der Büros bei vergleichbaren Planungsaufgaben im Krankenhausbau.

Realisierungswettbewerb:

Im zweiten Verfahrensschritt, dem hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb, werden sich die zuvor ausgewählten Büros bis Ende Dezember mit der konkreten Planungsaufgabe des Neubaus Heidekreis-Klinikum am ausgewählten Standort beschäftigen.

Abgabe der Wettbewerbsarbeiten und Entwürfe:

Die Ideen und Konzepte der Architekturbüros sollen dann als Wettbewerbsentwürfe, bestehend aus Planunterlagen und Modellen in der 3. Kalenderwoche 2021 vorgelegt werden.

Prüfung und Bewertung Wettbewerbsbeiträge

Die Qualität der Arbeiten wird im Rahmen der sogenannten Vorprüfung unter fachtechnischen Gesichtspunkten bis Ende Februar 2021 geprüft und bewertet. Damit wird sichergestellt, dass die vorher festgelegten Anforderungen, zum Beispiel Anzahl und Anordnung von Pflegezimmern, Untersuchungs- und Behandlungszimmern, OP und Notaufnahme im späteren Neubau eingehalten werden.

Preisgericht:

Ergebnis dieser Vorprüfung ist ein neutraler Vorprüfbericht für die nachfolgende Arbeit des Preisgerichtes. Dieses setzt sich zusammen aus Fachpreisrichtern und Sachpreisrichtern, das heißt erfahrenen Vertretern aus den Bereichen Architektur, Medizin und Politik. Das Preisgericht bewertet in der 10. Kalenderwoche 2021 die Entwürfe hinsichtlich der gestalterischen und funktionellen Qualität. Ziel ist es, einen Wettbewerbsgewinner zu küren, mit dem die weitere Planung und Realisierung des Klinikneubaus erfolgen soll.

Öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge

Diese Vorstellung der Wettbewerbsbeiträge wird ab der 10. Kalenderwoche 2021 als öffentliche Ausstellung über einen Zeitraum von sechs Wochen erfolgen.

Auftrag und Planung

Parallel zur öffentlichen Ausstellung laufen die dann zu beauftragenden Planungen (Architekt, Statik, Haustechnik, Medizintechnik etc.), die bis zum 30. September 2021 in die FU-Bau einfließen.

Für andere Standorte, können die Unterlagen bis September 2021 nicht mehr erstellt werden. Nach Meinung der Landkreisverwaltung benötigt der Heidekreis ein neues zentrales Heidekreisklinikum, weil

sich der Heidekreis den bisherigen Defizitausgleich für zwei Krankenhäuser in Höhe von jährlich 10 Millionen Euro nicht leisten kann und durch den Neubau eine dauerhafte Bezuschussung entbehrlich wird.

Eine Komplettsanierung nebst Ausbau und Erweiterung eines der bestehenden Häuser bei laufendem Betrieb langwierig, teuer und schwer umsetzbar ist.

Die medizinische Weiterentwicklung in den bisherigen Häusern Walsrode und Soltau begrenzt ist.

Der ausgewählte Standort F4 westlich von Bad Fallingbostel bietet nach Meimung der Kreisverwaltung eine sehr gute Erreichbarkeit aus allen Richtungen (zwischen BAB-Abfahrt Dorfmark und Bad Fallingbostel liegen nach dem sechsspurigen Autobahnausbau nur drei Fahr-Minuten), eine Feuerwehr vor Ort, ausreichend Platz auch für künftige Erweiterungen, optimale Bedingungen für einen Hubschrauberlandeplatz, eine perfekte Autobahnanbindung, die Erreichbarkeit über zwei Zufahrten sowie eine Erschließung durch einen möglichen Zug-Halt in fußläufiger Entfernung. bz

Böhme-Zeitung