Schneverdinger Grüne für Dorfmark
Schneverdingen. Wo die Mitte des Heidekreises ist, wurde in der letzten Zeit häufig gefragt. Dies haben die Schneverdinger Grünen festgestellt. Für die Bewohner des Nordkreises sei das klar: Dorfmark. Die Wahrnehmung im Südkreis sei offenbar eine andere, denn dort sehe man Fallingbostel als Mittelpunkt und damit gewünschten Standort für ein neues Krankenhaus. Was viele Kreistagsmitglieder und auch offenbar Teile der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates des Krankenhauses aber wohl wirklich nicht wahrnehmen oder verstehen, sei, dass die Menschen im Nordkreis verärgert und enttäuscht seien, dass nun zum zweiten Mal die Krankenhausversorgung aus dem nördlichen Soltau in den Süden des Landkreises verschoben werde – diesmal dann wohl endgültig.
Es stehe wohl außer Zweifel, dass ein einzelner Standort medizinisch und wirtschaftlich sinnvoller ist als zwei Standorte, die rudimentär ausgestattet wohl beide kaum überlebensfähig wären, so Carsten Gevers, grünes Kreistagsmitglied und Schneverdinger Ortsverbandsvorsitzender. „Laut Geschäftsführung und Gutachter sprechen die Zahlen für den Standort Fallingbostel – aber nur, wenn man die Zahlen, die zum Großteil Annahmen sind, auch so glauben möchte“, erklärte Gevers. Als Mitglied des Kreistages habe er die Aufgabe, sich für einen Standort einzusetzen, der gut für den Landkreis ist. Und zwar für den gesamten Landkreis, damit also für die größtmögliche Anzahl der Einwohner des Heidekreises. Und das sei bei der Frage der Erreichbarkeit nun mal der Standort Dorfmark.
Geschäftsführung und Berater glaubten, dass am Standort Fallingbostel mehr neue Patienten zu gewinnen seien, die dazu ihren bisher angestammten Krankenhäusern den Rücken kehren müssten. Das glaubten die Schneverdinger Grünen nicht. Gevers Co-Vorsitzende Katharina Roth-Fingas teilte mit: „Wir haben in den letzten Wochen wirklich sehr viele Anrufe und Mails bekommen. Die Menschen sorgen sich und sie verstehen es nicht.“ Eine Zuschrift habe gelautet: „Soll das Krankenhaus doch nach Fallingbostel gehen. Ich fahre dann nach Rotenburg oder Buchholz, weil das für mich näher ist. Aber bezahlen möchte ich dann nicht für das HKK.“ Die Schneverdinger Grünen glaubten, dass die Akzeptanz des Krankenhauses und seines Standorts eine entscheidende Rolle spiele – auch bei der Wirtschaftlichkeit. Daher solle Dorfmark als Standort favorisieren werden. bz