Kreistag stimmt für Klinikum in Bad Fallingbostel
Von Anja Trappe
Soltau. Das neue zentrale Heidekreis-Klinikum soll südlich von Bad Fallingbostel entstehen. Das hat der Kreistag nach einer weit mehr als sechs Stunden dauernden Sitzung am gestrigen Freitag entschieden. Der Beschluss zur dinglichen Sicherung zum Neubau am Standort F4 fiel mit großer Mehrheit. 38 Abgeordnete stimmten mit Ja, neun votierten gegen den Beschluss, drei enthielten sich. Ein zuvor von der Soltauer Kreistagsabgeordneten Heidi Schörken (CDU) gestellter Antrag, den Standort Dorfmark für den Neubau zu sichern, wurde mehrheitlich abgelehnt. Eine gewaltige Tagesordnung hatte der Kreistag bis dahin abgearbeitet, darunter der ebenfalls mehrheitlich gefasste Beschluss zur Unterschutzstellung des Aller-Leine-Tals. Emotional wurde es vor der Entscheidung zum Heidekreis-Klinikum. Die Meinungen der Abgeordneten aus dem Nord- und Südkreis prallten aufeinander, Vorwürfe von Wahlkampf bis Hinterwäldlerei waren zu hören, wobei die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion geschlossen hinter ihrem Vorsitzenden Sebastian Zinke und damit hinter dem Standort F 4 standen.
Landrat Manfred Ostermann stellte die Konkurrenzsituation rund um die erhofften Fördermittel von 130 Millionen Euro dar. Wirtschaftlich und von der Erreichbarkeit her sei F 4 der beste Standort. Das unterstrich auch HKK-Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden (CDU), der betonte, dass es noch nie solch eine wichtige Strukturentscheidung im Kreistag „wie heute zum Standort des Heidekreis-Klinikums“ gegeben habe. Die Objektivität der Gutachten zu den geprüften HKK-Standorten zog die Soltauerin Schörken in Zweifel und wies zudem auf Unsicherheitsfaktoren hin, die keine zuverlässige Zukunftsprognose erlaubten. Sie erinnerte ihre Kreistagskollegen daran, dass sie gewählt worden seien, um die Bedürfnisse der Bevölkerung im Heidekreis so gut wie möglich zu vertreten. Bei der Entscheidung pro Fallingbostel würden 42 000 Menschen ignoriert.
HKK-Aufsichtsratsvize Zinke, Kreistagsvorsitzender Friedrich-Otto Ripke (CDU) und CDU-Fraktionschef Torsten Söder wandten sich gegen die Spaltung des Kreises und das Kirchturmdenken. Die Zahlen, Daten und Fakten sprächen für den Standort Bad Fallingbostel. „Eine Klinik um jeden Preis geht nicht“, erklärte Silke Thorey-Elbers (CDU). Die Soltauer bezweifelte die bisherige Kostenschätzung und geht von weitaus höherem Finanzbedarf aus.