Leserbrief: Zukunftschancen sichern

Einige Argumente, die in der jüngsten Diskussion von Kritikern des Bürgerbegehrens ins Feld geführt wurden, erfüllen mich mit Erstaunen und Unverständnis. Dass Variante D für zwei gleichwertige Krankenhäuser in Walsrode und Soltau steht, ist keine Erfindung von Befürwortern des Bürgerbegehrens, sondern die erklärte Aussage der Gutachter und ein wichtiger Grund dafür, dass sie eben diese Variante zur Umsetzung empfohlen haben. Variante D beschert dem Krankenhaus Walsrode 10 Millionen Euro mehr Umsatz als Variante C und verhindert Leerstände. Kann das gegen die Interessen des Südkreises sein?

Plan C sieht gerade im Bereich der gewinnbringend arbeitenden und an ihren jeweiligen Standorten etablierten inneren Abteilungen massive Verschiebungen von Walsrode nach Soltau und umgekehrt vor. Allein das erfordert von rund 100 Mitarbeitern einen Wechsel an einen anderen Arbeitsort und lässt nach Meinung der Gutachter erhebliche Patientenabwanderungen sowie Umsatzeinbußen von mehreren Millionen Euro erwarten. Variante D setzt darauf, die erfolgreichen Inneren Abteilungen an ihren angestammten Orten weiterzuentwickeln und die Arbeitsplätze an ihren bisherigen Standorten zu erhalten. Kann das gegen die Interessen von Mitarbeitern und Patienten sein?

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens wollen die schwarze Zahlen schreibende Soltauer Kinderklinik erhalten, ohne die Walsroder Kinderklinik sterben zu lassen. Wenn zwei stabile, gut austarierte Säulen das gemeinsame Dach Heidekreis-Klinikum tragen, ist darunter auch Platz für den Erhalt defizitärer Abteilungen; gewinnbringende Bereiche können Verluste in anderen Feldern auffangen. Denn es geht eben nicht da¿rum, die Krankenhäuser chic für einen Verkauf in private Hand zu machen, sondern die Zukunftschancen des gesamten Klinikums als kommunales Unternehmen zu sichern, das der öffentlichen Daseinsvorsorge verpflichtet ist.

Christine Polte, Soltau

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