Landkreis will ein neues Krankenhaus bauen
Soltau/Walsrode. Das ist eine komplett neue Entwicklung für die Gesundheitsversorgung im Heidekreis: Aus zwei wird eins – und das ganz neu: Der Landkreis Heidekreis will ein neues Krankenhaus bauen. Es soll die beiden Krankenhäuser Soltau und Walsrode des kreiseigenen Heidekreis-Klinikums ersetzen. Das erläuterten Landrat Manfred Ostermann, Klinikchef Dr. Christof Kugler, Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden und sein Stellvertreter Sebastian Zinke am gestrigen Freitagnachmittag. Der Aufsichtsrat hat sich am Vormittag in einer Sondersitzung mit dem Vorhaben beschäftigt und nach Worten Nordens grundsätzlich grünes Licht gegeben, dass die weiteren Schritte eingeleitet werden können. Denn endgültig entschieden ist die Sache noch nicht. Erster Schritt zur Realisierung der Pläne ist jetzt ein Prüfauftrag an die Geschäftsführung. Dann folgt der Fördermittelantrag an das Land. Das Sozialministerium hatte nach Worten Nordens angeregt, einen „einhäusigen Neubau für das Klinikum“ zu entwickeln.
Das kreiseigene Unternehmen umfasst bisher rund 400 Betten und etwa 1100 Beschäftigte in den beiden Krankenhäusern Soltau und Walsrode. Es befindet sich seit Jahren in einer umfassenden Umstrukturierung und kämpft mit roten Zahlen. Dabei sind Schwerpunkte gebildet worden, bei der Abteilungen jeweils an einem Standort konzentriert werden. Doch der Wegfall von unter anderem Geburtshilfe, Kinderklinik und zuletzt Chirurgie in Soltau, die in Walsrode angesiedelt wurden, sorgte für heftige Proteste im Nordkreis – und Verunsicherung bei den Menschen. Finanziell ist die Klinik seit Jahren auf kräftige Geldspritzen des Landkreises angewiesen, 2017 immerhin rund zehn Millionen Euro. „Der Neubau ist ein Befreiungsschlag“, sagt Kugler.
Wo der Neubau genau entsteht? Kugler und Ostermann bleiben zurückhaltend. Ein zentral gelegener Standort soll es sein, nahe der Autobahn. Dabei dürfte klar sein: Zentral bedeutet, dass weder Soltau noch Walsrode Klinikstandort werden, sich dafür am ehesten Dorfmark anbietet. Wo genau, würden die Untersuchungen ergeben. Das sei auch abhängig von der Verfügbarkeit des Grundstücks und eines Bebauungsplanes. „Wir sind da noch ganz am Anfang“, sagte Ostermann. „Es wird ein verkehrsgünstiger Standort zwischen Soltau und Walsrode“, präzisierte Norden. Als nächstes soll sich im Juni der Krankenhausplanungsausschuss des Landes mit dem Thema beschäftigen. Dann geht es darum, grundsätzlich die Förderung zu billigen. wu