Gesundheits-versorgung für Firmen ein zentrales Thema

Von Andres Wulfes

Soltau. Die Frage der Gesundheitsversorgung und dabei besonders des leistungsfähigen Krankenhauses vor Ort – das ist für die Soltauer Wirtschaft nicht nur eine Imagefrage der Stadt, sondern vor allem wichtiger Standortfaktor. Wie das Krankenhausangebot aussehen muss, hat der Förderverein der Soltauer Wirtschaft in einer Zielvereinbarung formuliert, die die Sprecher am gestrigen Donnerstagmittag unterschrieben und Dr. Christof Kugler, dem Geschäftsführer des kreiseigenen Heidekreis-Klinikums, übergeben haben. Das sei ein „dringender Appell an die Politiker, ihre Verantwortung für die Region wahrzunehmen, begleitet von der Bereitschaft der Unternehmen zu konstruktiver Zusammenarbeit mit Politik und Klinik“, sagte Hinrich Röders.

Die Unternehmen haben nach Worten des Vorsitzenden Dr. Wolff-Martin Mundschenk großes Interesse an der Gesundheitsversorgung vor Ort – und das klare Ziel, die Leistungsfähigkeit des Soltauer Krankenhauses zu verbessern. „Für die Unternehmen ist insbesondere für die Gewinnung von Mitarbeitern ein leistungsfähiges Klinikum und eine Versorgung mit Fachärzten von großer Bedeutung. Ist dies nicht gegeben, werden mittelfristig die Entwicklung und der Bestand der Unternehmen gefährdet.“ In der Zielvereinbarung haben die Unternehmen daher drei Wünsche für das Soltauer Krankenhaus benannt, das durch die Umstrukturierung und Verlagerung von Abteilungen nach Walsrode gelitten hat. Im Gegenzug wollen sie sich für das Klinikum einsetzen, die Akzeptanz bei der Bevölkerung verbessern. „Dazu gehören auch Gespräche mit lokalen Politikern.“

Ein Ziel ist eine rund um die Uhr besetzte ambulante Chirurgie in Soltau, ebenso eine teilstationäre Versorgung leichterer Fälle. Das Geburtshaus sollte um eine klinische Gynäkologie erweitert werden. Ferner sollte ein Kinderarzt am Klinikum angesiedelt sein. Außerdem soll eine größere Transparenz vereinbart werden. Dazu gehört auch, dass die wirtschaftlichen Ergebnisse des Klinikums nach Standorten getrennt ausgewiesen werden. Dabei bestehen die Unternehmen nicht wortwörtlich auf ihren Forderungen. „Sollten andere Lösungsansätze für eine geordnete medizinische Versorgung im Heidekreis unter zumutbaren Vo-raussetzungen möglich sein, sind die Unternehmen an einer konstruktiven Zusammenarbeit sehr interessiert und jederzeit dazu bereit.“ Zur Gesundheitsversorgung gehört für die Betriebe aber nicht nur das Klinikum: Die Bemühungen der AWS zum Ausbau der ambulanten Versorgung sollten fortgesetzt werden, das Mediclin-Klinikum ebenfalls als „wesentlicher Bestandteil der Versorgung“ betrachtet werden.

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Andres Wulfes