HKK-Neubau: Steuerkreis mit deutlichem Süd-Nord-Gefälle
Von Anja Trappe
Soltau. Bis zum Jahresende könnte die Standortsuche für das neue zentrale Klinikum im Heidekreis abgeschlossen sein. Dann soll der Kreistag entscheiden, wo die Klinik gebaut werden soll. Kritik kommt im laufenden Verfahren aus dem Norden des Heidekreises. Insbesondere in Soltau ist man verwundert, dass ein dieser Entscheidung zuarbeitender „Steuerkreis Neubau“ nur mit Vertretern aus dem Südkreis besetzt ist. Zum Steuerkreis gehören folgende Mitglieder des Aufsichtsrats: Vorsitzender Hermann Norden (CDU), sein Stellvertreter Sebastian Zinke (SPD), Landrat Manfred Ostermann, Karin Fedderke (SPD), Friedrich Otto-Ripke (CDU) und Dr. Hans-Peter Ludewig (Grüne).
Bisher – muss man nun sagen, denn ab kommenden Montag stößt doch ein Nordkreisvertreter dazu: Aufsichtsratsmitglied, Rechtsanwalt und Soltauer Dr. Ronald Begemann. Ob das aufgrund einer Intervention des Soltauer Bürgermeisters Helge Röbbert passiert ist, will Norden nicht bestätigen. Begemann habe er explizit dazu geladen, für „den zusätzlichen juristischen Sachverstand“. Laut Norden sei der Steuerkreis gebildet worden, um Klinik-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge bei der Bearbeitung zu beraten. Nach Angaben der Klinik sei der „Steuerkreis Neubau“ das Beratergremium für die HDG, die Heidekreis-Dienstleistungsgesellschaft, eine Tochtergesellschaft des Krankenhauses. Sie habe die Projektleitung und -planung und vertrete den Neubau nach außen, habe das nötige Raumordnungsverfahren in Auftrag gegeben. Zusätzlich sind zwei Beratungsbüros im Boot, die die sieben näher zu betrachtenden Gebietskulissen für den Neubau definiert haben. Fünf davon liegen im Bereich von Bad Fallingbostel, davon drei bei Dorfmark. Das nördlichste Gebiet liegt bei Tetendorf, das südlichste in Walsrode.
Nach Informationen der Böhme-Zeitung hatte Soltaus Bürgermeister Röbbert in einem Schreiben die Gewichtung des Steuerkreises kritisiert und diesen aufgefordert, das zu ändern. Im Norden des Heidekreises ist man diesbezüglich aufmerksam, fielen doch in den vergangenen Jahren Entscheidungen zu Standorten einzelner Klinikbereiche aus hiesiger Sicht negativ aus. „Es soll doch ein Projekt des gesamten Landkreises sein, aber das hat dann ein Geschmäckle“, war nun von einem Kreistagsmitglied zu hören, denn „der Kreistag entscheidet nachher, was die Steuergruppe festlegt“. Das weist Norden zurück: „Der Steuerkreis ist kein Entscheidungsgremium, sondern nur ein Beratungsgremium.“