Unfallchirurgie ist ab Montag zurück in Soltau
Von Anja Trappe
Soltau. Eineinhalb Jahre hat die Vorbereitung für den Umzug der chirurgischen Abteilungen von Soltau nach Walsrode gedauert. Das war im Februar 2017. Innerhalb von nur drei Monaten kommen nun Unfallchirurgie und Orthopädie zurück in die Böhmestadt. Ja, das sei eine Rolle rückwärts, sagt Heidekreis-Klinikchef Dr. Achim Rogge, aber eine, die gut begründet sei. Am kommenden Montag um 8 Uhr ist es so weit: Das Soltauer Krankenhaus verfügt dann wieder über eine vollwertige, rund um die Uhr besetzte zentrale Notaufnahme, wo akute und chronische Verletzungen wie Knochenbrüche, Verrenkungen, frische Wunden und Gelenkschmerzen von Erwachsenen und Kindern ab zwei Jahren behandelt werden, zudem wie bisher alle kardiologischen, internistischen und neurologischen Notfälle wie Herzbeschwerden, Atemnot, Lähmungen und Schlaganfälle. Hinzu kommen Narkoseärzte und Intensivtherapie sowie ein rund um die Uhr arbeitendes Labor. Die Radiologie wird ausgebaut, die Intensivstation erweitert, die Station 3b mindestens 30 Betten erhalten.
Nicht mal 100 000 Euro habe die Wiederherrichtung der Räumlichkeiten gekostet, erklärt Rogge. Vieles sei noch vorhanden gewesen. Chefarzt Dr. Halil Ibrahim Yasar, Oberarzt Dusan Trifunovic sowie OP-Manager Olaf Hax und Projektassistentin Stefanie Mohr gehören zum Umzugsteam. Ein OP-Saal ist für den Start in Soltau fertig, Anfang 2020 soll auch der zweite Saal modernisiert sein, ein dritter soll folgen. Zudem ist im Krankenhaus weiterhin Dr. Benjamin Rebhan als Belegarzt zwei Tage in der Woche tätig. „Drei Monate sind sportlich, aber alle Mitarbeiter sind gut dabei“, erklärt Manager Hax zum Umzug bei laufendem Betrieb.
In Walsrode verbleiben die Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Chefarzt Dr. Carsten Nix, der mit seinem Team akute Erkrankungen des Bauchraums, aber auch leichte Verletzungen wie Platzwunden und Gehirnerschütterungen behandelt. Ein Unfallchirurg sei montags bis sonntags von 11 bis 19.30 Uhr in Walsrode, der werde Patienten behandeln, aber nicht dort operieren. „Es sei denn, der Patient ist nicht transportfähig. Dann kommt ein Facharzt aus Soltau zur OP nach Walsrode“, erklärt Rogge. Mit den Rettungsdiensten sei die Neuordnung besprochen. „Die Zeiten haben sich verändert“, sagt Rogge zum Umzug, mit dem man auch das Vertrauen der Bevölkerung im Nordkreis zurückgewinnen wolle. In jedem Haus des Klinikums gebe es nun eine Erstbehandlung, die Hauptabteilung sei in Soltau.