Lesermeinung: Alter Zustand ist besser als Neubau
Zu "Dorfmark ist der ideale Standort der neuen Klinik" und "Der ideale Standort für das vereinigte Klinikum", BZ vom 20. April 2018
Wir haben zwei baulich hervorragende Krankenhäuser. Diese befinden sich jeweils circa vier bis sechs Kilometer von den Autobahnen entfernt. Vor der Umstrukturierung hatten wir in Soltau eine sehr gute Kinderstation, ferner eine mit gutem Ruf versehene Chirurgie. Der Fehlbetrag pro Jahr betrug 2 bis 2,5 Millionen Euro. Dann wurde umstrukturiert. Erst die Kinderstation, dann die Chirurgie und auch noch die Gynäkologie nach Walsrode. Seitdem stieg der Fehlbetrag jährlich um circa zwei Millionen Euro pro Jahr. Die Zusage damals: In zwei Jahren sind wir wieder im schwarzen Bereich. Jetzt aber sind wir bei 10,5 Millionen Euro pro Jahr.
Durch meine Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass nicht die Krankenhäuser umstrukturiert werden mussten, sondern die Köpfe der Verwaltung ausgetauscht werden sollten. Dann hätten wir auch wieder eine funktionierende Krankenhausstruktur. Denn es wird schon viele Jahre experimentiert. Ein Krankenhaus-Neubau würde die Sache nur verschlimmern. Die meisten Schneverdinger, Bispinger und Munsteraner würden mit Sicherheit nach Buchholz beziehungsweise Uelzen ins Krankenhaus gehen. Als bestes Beispiel: Seitdem die Geburtsabteilung nach Walsrode verlegt worden ist, fahren die meisten werdenden Mütter nach Rotenburg beziehungsweise Uelzen (laut Böhme-Zeitung).
Das Beste wäre, dass Ganze wieder so zu verwirklichen, wie es vorher war. Man hat sogar ein Gutachten erstellen lassen, ohne das dieses vom Vorstand abgesegnet war. Der Preis hierfür: 600 000 bis 700 000 Euro. Kann man diese Leute nicht zur Rechenschaft ziehen. Wo sind unsere gewählten Volksvertreter?
Werner Salomon, Schneverdingen