Heidekreis-CDU will ein einziges Krankenhaus

Düshorn. Die CDU des Heidekreises und die CDU-Kreistagsfraktion haben sich nach langen Diskussionen bei einer Mitgliederversammlung in Düshorn festgelegt: „Wir wollen die medizinische Versorgung in einem Heidekreisklinikum in einem Haus hinbekommen“, sagte die Landtagsabgeordnete Gudrun Pieper. Dieser Entschluss sei bei einem Sonderparteitag sachlich begründet gefasst worden. Dabei hätten sich auch Mitglieder, die sich sonst eher ruhig verhalten, eingebracht. Kreisvorsitzender Gerd Engel sagte, „wir müssen unsere Chancen nutzen“. Die Mitglieder ständen hinter der Zentralisierung.

Fraktionsvorsitzender Hermann Norden bezog sich auf die Beratung des Fachmanns für die Entwicklung des Krankenhauswesens, Dr. Peter Mangonia. Dessen Überblick über die Krankenhausstrukturen zeige die besten Chancen für eine zentrale Klinik für den Heidekreis. Das Leistungsspektrum werde erweitert, die Versorgung exzellent. Prozesse würden vereinfacht und die Fachbereiche könnten besser zusammenarbeiten. „Was passiert, wenn ein Patient zuhause einen Herzinfarkt erleidet, dadurch stürzt und sich ein Bein bricht?“, machte er das Problem getrennter Abteilungen deutlich. Auch die wirtschaftliche Führung des Klinikums werde wesentlich vereinfacht, sagte der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion. Jedoch werde auch das Klinikum in einem Haus nicht plötzlich mehr Geld verdienen. „Wir dürfen die alten Standorte aber nicht vernachlässigen“, betonte Norden. Die Abteilungen seien gut aufgestellt. In sie müsse auch in Zukunft investiert werden, damit die medizinische Versorgung bis zur Eröffnung des neuen Hauses gesichert werden könne.

Qualität der Hygiene einfacher zu gewährleisten

Landtagsabgeordneter Dr. Karl-Ludwig von Danwitz stellte die in einem Haus leichtere Fortbildung des Personals heraus. Die immer mehr Bedeutung erhaltende Qualität der Hygiene sei einfacher zu gewährleisten und die Mindestmengenregelungen für Förderungen seien einfacher zu erfüllen. Die Vertreter der Heidekreis-CDU sind davon überzeugt, dass es wesentlich einfacher und kostensparender ist, moderne Konzepte und Technik in einem neuen Haus zu verwirklichen, als die beiden existierenden Häuser auf das in Zukunft geforderte Niveau anzuheben. So könne viel besser auf die anstehenden Herausforderungen reagiert werden. Als hilfreich und auch in Zukunft unbedingt notwendig sahen die CDU-Politiker die Fortführung der bestehenden Kooperationen mit anderen medizinischen Einrichtungen an.

Konzipiert ist das neue Haus für rund 350 Betten. Dies sind 25 weniger als in den beiden bestehenden Häusern zusammen. Berücksichtigt sind dabei eine bessere Ausnutzung der Betten und eine kürzere Verweildauer der Patienten im Krankenhaus. Die CDU-Führungsmannschaft rechnet mit einer Übergangszeit von fünf bis sechs Jahren. Sie hat sich nicht auf einen Standort festgelegt. „Der hängt von vielen Faktoren ab, die erst alle untersucht werden müssen“, so Norden. In die Überlegungen müssten unter anderem die Verkehrswege, die Patientenströme, die Sicherung der Behandlungsketten und weitere Infrastrukturmaßnahmen einbezogen werden. Dies habe auch Auswirkungen auf die Strukturentwicklung des Heidekreises, unter anderem für den öffentlichen Personennahverkehr.

„Wir sind schon zukunftsweisend“, meinten die CDU-Politiker zum Niveau der bestehenden Krankenhäuser. Doch mit einem Haus könne die Gesundheitsversorgung deutlich verbessert und zukunftssicher gestaltet werden. „Die Belegschaft ist ganz überwiegend dafür“, setzte Hermann Norden einen zusätzlichen Akzent. „Wir müssen diesen Weg gehen.“ hh

Fraktionsvorsitzender Hermann Norden (von links), die Landtagsabgeordneten Gudrun Pieper und Dr. Karl-Ludwig von Danwitz sowie Kreisvorsitzender Gerd Engel stellen Überlegungen für den Neubau eines Heidekreisklinikums vor. Foto: hh

Fraktionsvorsitzender Hermann Norden (von links), die Landtagsabgeordneten Gudrun Pieper und Dr. Karl-Ludwig von Danwitz sowie Kreisvorsitzender Gerd Engel stellen Überlegungen für den Neubau eines Heidekreisklinikums vor. Foto: hh

Hans-Bernd Henning